Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Analyse der sozialen und politischen Dynamik der Katrina-Katastrophe mit Schwerpunkt auf den Auswirkungen des Neoliberalismus in New Orleans. Es bietet zwar interessante Einblicke in komplizierte Themen, ist aber aufgrund seines Lehrbuchcharakters möglicherweise nicht für Gelegenheitsleser geeignet.
Vorteile:⬤ Kohärente Analyse der sozialen/politischen Dynamik nach Katrina
⬤ zugänglicher und informativer Blick auf den Neoliberalismus
⬤ fesselnd, obwohl akademisch
⬤ effektiv in der Veranschaulichung der Komplexität des Neoliberalismus durch Beispiele aus der Praxis.
⬤ Komplexe und komplizierte Erzählungen können schwer nachvollziehbar sein
⬤ nicht für Gelegenheitslektüre geeignet
⬤ eher als Lehrbuch denn als Freizeitbuch beschrieben.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Neoliberal Deluge: Hurricane Katrina, Late Capitalism, and the Remaking of New Orleans
Katrina war nicht nur ein Wirbelsturm. Der Tod, die Zerstörung und das Elend, das New Orleans heimgesucht hat, können nicht allein auf die Wut der Natur zurückgeführt werden. Dieser Aufsatzband verortet die Ursachen der Katastrophe von 2005 in der neoliberalen Umstrukturierung und untersucht, wie marktwirtschaftliche Reformen das Leben, die Politik, die Wirtschaft und die gebaute Umwelt in New Orleans umgestalten.
Die Autoren - eine vielfältige Gruppe aus den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Pädagogik, öffentliche Politik und Medientheorie - argumentieren, dass menschliches Handeln und politische Entscheidungen mehr Schuld an den Verwüstungen und dem Massenelend an der Golfküste hatten als reine Naturgewalten. Die erschütternden Bilder von zerstörten Häusern, auf Dächern gestrandeten Bürgern, in Behelfskrankenhäusern sterbenden Patienten und in den Fluten treibenden Leichen machten die moralischen und politischen Widersprüche des Neoliberalismus deutlich - die ideologische Ablehnung des Planerstaates und die aktive Förderung einer neuen Marktordnung.
Viele dieser Aufsätze bieten kritische Einblicke in die Geschichte des Wiederaufbaus nach der Katastrophe. Die Autoren stellen triumphale Erzählungen über die Widerstandsfähigkeit der Bürger und den allgemeinen Wiederaufbau in Frage und rücken Kämpfe um Arbeitnehmerrechte, Geschlechter- und Rassengerechtigkeit, Gentrifizierung, die Entwicklung von städtischen Masterplänen, den Abriss von Sozialwohnungen, die Polizeiarbeit, die Privatisierung öffentlicher Schulen und die aufgewühlten Spannungen zwischen touristischem Wirtschaftswachstum und Nachbarschaftsinteressen in den Vordergrund. Die Autoren erweitern und vertiefen auch herkömmliche Kritiken am "Katastrophenkapitalismus", um zu untersuchen, wie die unternehmerische Mobilisierung von Philanthropie und öffentlichem Wohlwollen New Orleans auf tiefgreifende und schädliche Weise umgestaltet.
Mitwirkende: Barbara L. Allen, Virginia Polytechnic U; John Arena, CUNY College of Staten Island; Adrienne Dixson, Ohio State U; Eric Ishiwata, Colorado State U; Avis Jones-Deweever, National Council of Negro Women; Chad Lavin, Virginia Polytechnic U; Paul Passavant, Hobart and William Smith Colleges; Linda Robertson, Hobart and William Smith Colleges; Chris Russill, Carleton U; Kanchana Ruwanpura, U of Southampton; Nicole Trujillo-Pagn, Wayne State U; Geoffrey Whitehall, Acadia U.