Bewertung:

Die „Nukleare Ethnographie“ von Masco ist eine umfassende Untersuchung der Atomwaffenindustrie und insbesondere ihrer Auswirkungen auf die indianischen Gemeinschaften. Es verbindet wissenschaftliche Informationen, Kulturtheorie und historische Daten und ist damit ein wichtiger Beitrag zu Diskussionen über Technologie, nationale Sicherheit und Umweltrisiken.
Vorteile:Informativ und fesselnd erzählt, deckt ein einzigartiges Thema ab, enthält wissenschaftliche und kulturelle Erkenntnisse, ist leicht zugänglich und dennoch wissenschaftlich fundiert, wertvoll für ein breites Publikum, bietet historischen Kontext.
Nachteile:Das Buch ist langatmig, was für manche Leser eine Herausforderung darstellen könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Nuclear Borderlands: The Manhattan Project in Post-Cold War New Mexico
The Nuclear Borderlands erforscht die soziokulturellen Auswirkungen von Amerikas wichtigstem technowissenschaftlichen Projekt des zwanzigsten Jahrhunderts - der Atombombe. Joseph Masco bietet die erste anthropologische Studie über die langfristigen Folgen des Manhattan-Projekts für die Menschen, die in und um Los Alamos, New Mexico, leben, wo die erste Atombombe und die meisten Waffen des aktuellen US-Atomwaffenarsenals entwickelt wurden.
Masco untersucht, wie verschiedene Gruppen - Waffenwissenschaftler am Los Alamos National Laboratory, benachbarte Pueblo-Indianer und Nuevomexicano-Gemeinden sowie Anti-Atomkraft-Aktivisten - sich in der Zeit nach dem Kalten Krieg mit dem US-Atomwaffenprojekt auseinandergesetzt und sich für die Debatte und Neudefinition dessen, was "nationale Sicherheit" ausmacht, eingesetzt haben. In einer bahnbrechenden ethnographischen Analyse argumentiert Masco, dass die Konzentration der USA auf die potenzielle nukleare Apokalypse während des Kalten Krieges die umfassenderen Auswirkungen des nuklearen Komplexes auf die amerikanische Gesellschaft verschleiert hat. Die Atombombe, so zeigt er, ist nicht nur der Motor der amerikanischen technowissenschaftlichen Moderne; sie hat eine neue kognitive Ausrichtung des Alltagslebens hervorgebracht und kulturübergreifende Erfahrungen mit dem hervorgerufen, was Masco als "nukleare Unheimlichkeit" bezeichnet.
Das Buch zeigt auf, wie die Bombe Konzepte von Zeit, Natur, Ethnie und Staatsbürgerschaft neu konfiguriert hat, und bietet neue theoretische Perspektiven auf den Ursprung und die Logik der nationalen Sicherheitskultur der USA. The Nuclear Borderlands bewertet schließlich die Bemühungen des nuklearen Sicherheitsstaates, sich in einer Welt nach dem Kalten Krieg neu zu erfinden, und deckt dabei die nukleare Logik auf, die den US-Krieg gegen den Terrorismus im einundzwanzigsten Jahrhundert unterstützt.