Bewertung:

Das Buch ist eine tiefgreifende Untersuchung des Historismus und seiner Auswirkungen, wobei der Schwerpunkt auf der Kritik von Marx, Hegel und Platon liegt. Popper argumentiert, dass der Historismus gefährlich ist, da er den Determinismus über das rationale Denken stellt und die Bedeutung der Demokratie hervorhebt. Der Text ist nicht nur fesselnd und regt zum Nachdenken an, sondern ist auch anspruchsvoll und dicht und bietet eine Mischung aus philosophischer Analyse und historischem Kontext.
Vorteile:Das Buch wird für seine klare Sprache und seine Fähigkeit gelobt, komplexe philosophische Ideen auf zugängliche Weise zu vermitteln. Viele Rezensenten hoben Poppers kritische Haltung gegenüber dem Marxismus und totalitären Ideologien hervor und bezeichneten es als unverzichtbare Lektüre zum Verständnis des modernen politischen Denkens. Darüber hinaus fanden einige seine Argumente gegen den Historizismus erfrischend und seine Erkundung des Social Engineering relevant für aktuelle Themen.
Nachteile:Mehrere Rezensenten merkten an, dass das Buch schwierig zu lesen sein kann, insbesondere für diejenigen, die mit dem philosophischen Diskurs nicht vertraut sind. Einige fanden Poppers Kritik an Hegel und Marx inkonsequent oder unzureichend behandelt, und es gab Beschwerden darüber, dass die Ausgabe veraltet sei. Während Poppers Verurteilung des Totalitarismus gut aufgenommen wird, argumentieren einige Kritiker, dass seine Behandlung von Marx zu nachsichtig oder wohlwollend ist.
(basierend auf 33 Leserbewertungen)
Open Society and Its Enemies, Volume 2: The High Tide of Prophecy: Hegel, Marx, and the Aftermath
Popper wurde 1902 in einer Wiener Familie jüdischer Herkunft geboren.
Bis 1937 lehrte er in Österreich, dann emigrierte er in Erwartung der Annexion Österreichs durch die Nationalsozialisten im darauffolgenden Jahr nach Neuseeland, und 1949 ließ er sich in England nieder. Vor der Annexion hatte Popper hauptsächlich über Wissenschaftsphilosophie geschrieben, aber von 1938 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs konzentrierte er seine Energien auf die politische Philosophie und versuchte, die intellektuellen Ursprünge des deutschen und sowjetischen Totalitarismus zu diagnostizieren.
The Open Society and Its Enemies war das Ergebnis. In diesem Buch verurteilte Popper Platon, Marx und Hegel als "Holisten" und "Historizisten" - ein Holist, so Popper, glaubt, dass Individuen vollständig durch ihre sozialen Gruppen geformt werden; Historizisten glauben, dass sich soziale Gruppen nach internen Prinzipien entwickeln, die aufzudecken Aufgabe des Intellektuellen ist. Popper hingegen vertrat die Ansicht, dass soziale Angelegenheiten unvorhersehbar sind, und sprach sich vehement gegen Social Engineering aus.
Außerdem versuchte er, den Schwerpunkt der politischen Philosophie von der Frage, wer regieren sollte, auf die Frage zu verlagern, wie man den Schaden, den die Mächtigen anrichten, minimieren kann. Das Buch war eine unmittelbare Sensation, und obwohl es lange Zeit für seine Darstellungen von Platon, Marx und Hegel kritisiert wurde, ist es sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite ein Meilenstein geblieben, weil es die Freiheit und den Geist der kritischen Untersuchung verteidigt.