Bewertung:

Das Buch stellt eine philosophische Erkundung des Klangs dar, kann aber für Leser ohne fundierte Kenntnisse des Themas eine Herausforderung sein. Es ist zwar gut geschrieben, aber einige Rezensenten sind der Meinung, dass es sich stark auf bestehende Literatur stützt, anstatt neue Erkenntnisse zu bieten.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben
⬤ bietet eine zum Nachdenken anregende Perspektive auf Klang
⬤ kann die Art und Weise verändern, wie Leser Musik wahrnehmen
⬤ wertvoll für (Ethno-)Musikwissenschaftler und diejenigen, die an philosophischen Diskussionen interessiert sind.
⬤ Erfordert ein Hintergrundwissen in Philosophie, um das Buch vollständig zu verstehen
⬤ wird eher als umfangreiche Literaturübersicht denn als originelle Forschung wahrgenommen
⬤ lässt es an Tiefe bei der Erforschung bestimmter Themen vermissen
⬤ einige fanden es enttäuschend, weil es keine neuen Untersuchungen bietet.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Order of Sounds: A Sonorous Archipelago
Diese Studie über die Subtilität, Komplexität und Vielfalt der Hörgewohnheiten entwirft ein "sonores Archipel" - eine heterogene Ansammlung sich verändernder klanglicher Territorien, die von den Wechselfällen des Begehrens und des Diskurses geprägt sind.
Die Subtilität, Komplexität und Vielfalt der Hörweisen hat dazu geführt, dass dem Klang selten dieselbe philosophische Aufmerksamkeit zuteil wurde wie dem Visuellen, denn er ist sowohl ein "Organ der Angst" als auch eine Echokammer der vorweggenommenen Freuden, ein unkontrollierbarer Fluss, der einer unbewussten Auswahl und Vergrößerung unterliegt.
In The Order of Sounds (Die Ordnung der Klänge) liefert Fran ois J. Bonnet ein überzeugendes Argument für die irreduzible Heterogenität des "Klangs", indem er zwischen den physikalischen Modellen, die von der Psychophysik konstruiert und durch Aufnahmetechnologien verfeinert werden, und der synthetischen Produktion des Gehörten navigiert. Von primitiver Wachsamkeit und Klangmythologien bis hin zu digitalem Sampling und Klanginstallationen untersucht er die Art und Weise, wie wir den Klang dazu bringen, zu uns zu sprechen, in einer Analyse des Hörens als plurivokales Phänomen, die sich auf Foucault, Deleuze und Guattari, Barthes, Nancy, Adorno und de Certeau sowie auf experimentelle Pioniere wie Tesla, Bell und Raudive stützt. Strenge Kritiken der "Soundscape" und des "reduzierten Hörens" zeigen, dass eindeutige Ontologien des Klangs immer partiell und politisiert sind.
Denn Hören ist immer ein selektiver Fetischismus, eine Halluzination von Klang, gefiltert durch Begehren und Konvention, territorialisiert durch den Diskurs und seine Autoritäten.
Bonnet schlägt weder ein diszipliniertes Zuhören vor, das auf den Klang "an sich" abzielt, noch einen "Ozean des Klangs", in dem wir uns verlieren könnten, sondern entwirft stattdessen ein klangliches Archipel - eine heterogene Ansammlung sich verändernder klanglicher Territorien, die von den Wechselfällen des Begehrens und des Diskurses geformt und zusammengefasst werden.