Bewertung:

Das Buch von Marc David Baer bietet einen umfassenden und gut recherchierten Überblick über das Osmanische Reich, wobei sein Beitrag zum modernen Europa hervorgehoben wird und gängige Mythen über seine Geschichte in Frage gestellt werden. Die Erzählung enthält Details zu kulturellen, sozialen und politischen Aspekten und geht auch auf dunklere Ereignisse wie den Völkermord an den Armeniern ein. Einige Leserinnen und Leser empfanden den Text jedoch als unübersichtlich, sich wiederholend und gelegentlich voreingenommen, was das Leseerlebnis beeinträchtigen könnte.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, bietet einen fesselnden, romanähnlichen Erzählstil und vermittelt wertvolle Einblicke in den Einfluss des Osmanischen Reiches auf das moderne Europa. Es enthält hilfreiche Ressourcen wie Aussprachehilfen und Karten und behandelt verschiedene Themen wie Kultur, Politik und soziale Fragen, was es für geschichtlich interessierte Leser interessant macht.
Nachteile:Der Text kann unübersichtlich sein und sich wiederholen, was zu Verwirrung über zuvor besprochene Themen führt. Einige Leser sind der Meinung, dass es an einer tieferen Analyse bestimmter Ereignisse mangelt und dass die offensichtliche Voreingenommenheit des Autors das Buch beeinträchtigt. Außerdem kann der umfassende Charakter des Buches einige Leser überfordern, und es werden Verbesserungen beim Lektorat vorgeschlagen.
(basierend auf 38 Leserbewertungen)
The Ottomans - Khans, Caesars and Caliphs
Diese bedeutende neue Geschichte der osmanischen Dynastie zeigt ein vielfältiges Reich, das sich zwischen Ost und West bewegte. Das Osmanische Reich wurde lange Zeit als das islamische, asiatische Gegenstück zum christlichen, europäischen Westen dargestellt.
Doch in Wirklichkeit reichte das multiethnische, mehrsprachige und multireligiöse Gebiet der Osmanen tief in das Herz Europas hinein. In der Tat sahen sich die osmanischen Herrscher als die neuen Römer. Der Historiker Marc David Baer schildert den bemerkenswerten Aufstieg der Osmanen von einem Grenzfürstentum zu einem Weltreich und geht dabei auf die Schulden ein, die sie ihrem türkischen, mongolischen, islamischen und byzantinischen Erbe verdanken.
Die Osmanen leisteten Pionierarbeit in Sachen religiöser Toleranz, auch wenn sie die religiöse Bekehrung zur Integration der eroberten Völker einsetzten. Doch im 19.
Jahrhundert setzten sie auf Exklusivität, was zu ethnischen Säuberungen, Völkermord und dem Untergang des Reiches nach dem Ersten Weltkrieg führte. Die Osmanen zeigen anschaulich die gesamte Geschichte der Dynastie und ihre anhaltenden Auswirkungen auf Europa und die Welt.