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The Paradoxical Structure of Existence
Für Metaphysiker, die die nüchternen und berauschenden Lehren des Thomas von Aquin verinnerlicht haben, ist die Existenz ein Akt, der Akt, der alle Dinge tatsächlich zum Sein bringt. Wie der Akt der Existenz die Dinge zum Sein bringt, so bringt die Essenz sie dazu, das zu sein, was sie sind. Das Wesen und der Akt des Seins sind, mit anderen Worten, wirklich verschieden, doch zusammen bilden sie jedes der Dinge, die sind.
Ein solches Verständnis beinhaltet eine Reihe von Paradoxien, und Frederick D. Wilhelmsens Artikulation dieser Paradoxien offenbart sein philosophisches Genie. Zu diesen Paradoxien gehört die Tatsache, dass der Akt der Existenz nicht existiert, dass er zwar gedacht, aber nicht vom Verstand begriffen werden kann und dass Wahrheiten über Gott bekannt sein können, während er selbst absolut unbekannt bleibt. Wilhelmsen vertritt die Auffassung, dass der christliche Glaube und die philosophische Vernunft miteinander harmonieren und doch völlig verschieden voneinander sind.
In seinem fesselnden Stil beginnt Wilhelmsen mit einer Diskussion über die Entwicklung, die Stärken und die Grenzen der antiken griechischen philosophischen Darstellungen des Seins. Danach entwickelt er Schlüsselthemen wie das Problem der Existenz, das Seinsverständnis des heiligen Thomas von Aquin, kritische Analysen der Seinslehren Hegels und Heideggers, die Existenz als "auf Gott hin" und einen metaphysischen Zugang zur menschlichen Person. In den letzten beiden Kapiteln wird herausgearbeitet, inwieweit das metaphysische Denken durch historische und soziale Faktoren geprägt ist oder nicht.