Bewertung:

In den Rezensionen wird Abbas Milanis Buch „Die persische Sphinx: Amir Abbas Hoveyda und das Rätsel der iranischen Revolution“ für seinen fesselnden Erzählstil und seinen informativen Inhalt über die iranische Geschichte und Politik gelobt, insbesondere über das Leben Hoveydas während des Schah-Regimes. Einige Rezensenten kritisieren jedoch, dass das Buch einen unausgewogenen Blick auf Hoveydas Charakter und Karriere wirft, da es Korruption und Komplizenschaft mit dem autoritären Regime verharmlose.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben, fesselnd und informativ
⬤ bietet eine nuancierte und mehrdimensionale Darstellung von Hoveyda
⬤ gut recherchiert und historisch bedeutsam
⬤ ruft tiefe emotionale Reaktionen hervor
⬤ großer Beitrag zum Verständnis der iranischen Politik und Geschichte
⬤ unterhaltsam und leicht zu lesen
⬤ spricht Leser an, die sich für Iranistik interessieren.
⬤ Kann eine übermäßig positive Sichtweise auf Hoveyda vermitteln, während seine Rolle in der Korruption heruntergespielt wird
⬤ einige sind der Meinung, dass die Erzählung eine Agenda verfolgt
⬤ nicht alle Fakten werden mit vollständiger Objektivität dargestellt
⬤ bestimmte Kritikpunkte an Hoveydas Fehlern und den Problemen des Regimes werden entweder heruntergespielt oder übersehen.
(basierend auf 26 Leserbewertungen)
The Persian Sphinx: Amir Abbas Hoveyda and the Riddle of the Iranian Revolution
Amir Abbas Hoveyda war eine zentrale Figur im historischen Kampf zwischen Moderne und Tradition im Iran - ein Kampf zwischen westlichem Kosmopolitismus und persischem Isolationismus, zwischen Säkularismus und religiösem Fundamentalismus und schließlich zwischen Zivilgesellschaft und Demokratie und Autoritarismus. Der 1919 in Teheran geborene Hoveyda stammte aus einer Familie mit soliden bürgerlichen Annehmlichkeiten und verblassten aristokratischen Wurzeln.
Er war ein eleganter, kultivierter, belesener und geistreicher Mann, der in Beirut, London und Brüssel ausgebildet wurde. Nachdem er 1942 in den iranischen Auslandsdienst eingetreten war, diente er in Frankreich, Deutschland und der Türkei. 1956 kehrte er in den Iran zurück und trat in die National Iranian Oil Company ein.
Im Jahr 1965 ernannte ihn der Schah zum Premierminister des Landes.
Hoveyda übte dieses Amt dreizehn Jahre lang treu aus. Amir Abbas Hoveyda verkörperte die Bestrebungen, die Errungenschaften und auch die Misserfolge einer ganzen Generation iranischer Technokraten - zumeist mit westlicher Ausbildung -, die den Iran aus den Mühen der Armut und Unterdrückung befreien und in die Moderne führen wollten.
Hoveyda war sowohl ein Führer als auch ein Opfer dieser Bemühungen. Indem der Autor die Geschichte von Hoveydas Leben erzählt, hat er nicht nur die Entwicklung der iranischen Gesellschaft während einer entscheidenden Periode (1919-1978) offengelegt, sondern auch wichtiges neues Material über die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran zutage gefördert. Von 1957 an spielte Amir Abbas Hoveyda eine entscheidende Rolle im Umgang mit den USA.
Außenpolitik und der fundamentalistischen islamischen Opposition im Iran. Durch die sorgfältige Verwendung von bisher nicht untersuchtem Archivmaterial, unveröffentlichten Briefen und persönlichen Tagebüchern sowie ausführlichen Interviews mit mehr als hundert von Hoveydas Verwandten, Freunden und Feinden hat der Autor auf brillante Weise das Pathos und die Leidenschaft von Hoveydas Leben und seiner Zeit eingefangen. Die persische Sphinx ist eine Biografie in ihrer stärksten Form und wird sowohl den Gelehrten als auch den allgemeinen Leser belohnen.