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The Persian Sphinx (in Persian)
Wer hat den Iran verloren? Wie und warum brach ein Land, das nie reicher, nie gebildeter, seine Frauen nie freier waren, in eine fundamentalistische Revolution aus? Die Antwort findet sich im fesselnden Leben und tragischen Tod eines Mannes. Amir Abbas Hoveyda war eine zentrale Figur im historischen Kampf zwischen Moderne und Tradition im Iran - ein Kampf zwischen westlichem Kosmopolitismus und persischem Isolationismus, zwischen Säkularismus und religiösem Fundamentalismus, und schließlich zwischen Zivilgesellschaft und Demokratie und Autoritarismus.
Der 1919 in Teheran geborene Hoveyda stammte aus einer Familie mit soliden bürgerlichen Annehmlichkeiten und verblassten aristokratischen Wurzeln. Er war ein eleganter, kultivierter, belesener und geistreicher Mann, der in Beirut, London und Brüssel ausgebildet wurde. Nachdem er 1942 in den iranischen Auslandsdienst eingetreten war, diente er in Frankreich, Deutschland und der Türkei.
1956 kehrte er in den Iran zurück und trat in die National Iranian Oil Company ein.
Im Jahr 1965 ernannte ihn der Schah zum Premierminister des Landes. Hoveyda übte dieses Amt dreizehn Jahre lang treu aus.
Amir Abbas Hoveyda verkörperte die Bestrebungen, die Errungenschaften und auch die Misserfolge einer ganzen Generation iranischer Technokraten - zumeist mit westlicher Ausbildung -, die den Iran aus den Mühen der Armut und Unterdrückung befreien und in die Moderne führen wollten. Hoveyda war sowohl ein Führer als auch ein Opfer dieser Bemühungen. Am Vorabend der islamischen Revolution versuchte der Schah, die aufkommende Revolte durch das Angebot eines Sündenbocks umzukehren, und ordnete die Verhaftung des Premierministers an.
Als das Pahlavi-Regime fiel, entschied sich Hoveyda, nicht zu fliehen, sondern sich freiwillig den neuen islamischen Behörden zu stellen. Er hoffte auf einen öffentlichen Prozess; stattdessen führte der berüchtigte "Hängende Richter" den Vorsitz in einem geheimen Schnellverfahren. Indem der Autor die Geschichte von Hoveydas Leben erzählt, hat er nicht nur die Entwicklung der iranischen Gesellschaft während einer entscheidenden Periode (1919 - 1978) offengelegt, sondern auch wichtiges neues Material über die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran zutage gefördert.
Von 1957 an spielte Amir Abbas Hoveyda eine entscheidende Rolle im Umgang mit der US-Außenpolitik und der fundamentalistischen islamischen Opposition im Iran. Durch die sorgfältige Verwendung von bisher nicht untersuchtem Archivmaterial, unveröffentlichten Briefen und persönlichen Tagebüchern sowie durch ausführliche Interviews mit mehr als hundert Verwandten, Freunden und Feinden Hoveydas hat der Autor auf brillante Weise das Pathos und die Leidenschaft von Hoveydas Leben und seiner Zeit eingefangen.