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The Politics of Memory: Native Historical Interpretation in the Colombian Andes
Wie schafft eine Kultur, in der die Schrift kein herausragendes Merkmal ist, eine historische Tradition? In The Politics of Memory (Die Politik der Erinnerung) beantwortet Joanne Rappaport diese Frage, indem sie die letzten drei Jahrhunderte der intellektuellen Geschichte der Nasa - einer Gemeinschaft in den kolumbianischen Anden - nachzeichnet. Rappaport konzentriert sich auf die Nasa-Historiker des 18.
bis 20. Jahrhunderts und hebt die Unterschiede zwischen "einheimischer" Geschichte und eurozentrischer Geschichte hervor und zeigt, wie diese Geschichten im Zusammenhang mit den besonderen Umständen, unter denen sie entstanden sind, untersucht werden müssen.
Indem sie den überwiegend mythischen Status nicht-westlicher Geschichtsschreibung überdenkt, identifiziert Rappaport die politischen Realitäten, die Form und Inhalt der andinen Geschichte beeinflusst haben, und zeigt die besondere historische Vision dieser Geschichten auf. Durch ihre Untersuchung des Einflusses der Alphabetisierung auf die Geschichtsschreibung leistet Rappaports Analyse einen besonderen Beitrag zu den Lateinamerika- und Andenstudien, indem sie die subalternen Texte in ihrem soziopolitischen Kontext verankert.