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The Politics of Humiliation: A Modern History
In einem brillanten Streifzug durch die letzten 250 Jahre untersucht Ute Frevert die Rolle, die die öffentliche Demütigung in der modernen Gesellschaft gespielt hat, und zeigt, wie die Demütigung - und das Gefühl der Scham, das sie hervorruft - als Mittel des Zwangs und der Kontrolle eingesetzt wurde, von der Politik und der internationalen Diplomatie bis hin zur Erziehung von Kindern und der Justiz.
Wir erfahren die Geschichten der französischen Frauen, deren Haare zur Strafe für angebliche Beziehungen zu deutschen Soldaten während der Besetzung Frankreichs zwangsweise rasiert wurden, und von den Missetätern in den USA, die ein Schild tragen müssen, das ihre Anwesenheit ankündigt, wenn sie durch belebte Straßen gehen. Indem wir die Geschichte bis in die Gegenwart bringen, sehen wir, wie das Internet und das Anprangern in den sozialen Medien das öffentliche Beschämen zu einem allgegenwärtigen Phänomen gemacht haben.
Anhand zahlreicher historischer und aktueller Beispiele zeigt Ute Frevert, wie Demütigung in den letzten 250 Jahren als Mittel eingesetzt wurde (und auch heute noch wird) - eine Geschichte, die bemerkenswerte Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Zeiten und Orten aufweist. Und wir sehen, wie die Kunst der Demütigung keineswegs der Vergangenheit angehört, sondern für das 21. Jahrhundert neu erfunden wurde, in einer Welt, in der solche Demütigungen nicht mehr von oben herab durch die politischen Machthaber, sondern durch unsere sozialen Mitmenschen zugefügt werden.