Bewertung:

Das Buch untersucht die Mechanismen von Angst und Destabilisierung in politischen Kontexten, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, wie eine negative Führung Krisen durch falsche Darstellung und polarisierte Ansichten verschärft. Runciman kritisiert prominente Führungspersönlichkeiten wie Blair, Bush und Cheney und argumentiert, dass ihr Vorgehen zu Unruhen und internationalem Misstrauen beiträgt.
Vorteile:Das Buch bietet einen interessanten Blickwinkel auf die zeitgenössische Politik, ist sehr gut lesbar und wirft wichtige Fragen zur politischen Führung und ihren Auswirkungen auf. Es wird als voruniversitäre Lektüre empfohlen, insbesondere für Studenten, die sich für Politikwissenschaften interessieren.
Nachteile:Die Kritik könnte als zu sehr auf bestimmte Führungspersönlichkeiten fokussiert empfunden werden und könnte als parteiisch erscheinen. Einige Leser könnten die Themen Paranoia und politische Fehlinterpretation als zu schwerwiegend oder abschreckend empfinden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Politics of Good Intentions: History, Fear and Hypocrisy in the New World Order
Tony Blair hat oft gesagt, dass er möchte, dass die Geschichte die großen politischen Kontroversen des frühen 21. Jahrhunderts beurteilt - vor allem die Aktionen, die er im Bündnis mit George W. Bush unternommen hat. Dieses Buch ist der erste Versuch, diesen Wunsch zu erfüllen, indem es die lange Geschichte des modernen Staates nutzt, um die Ereignisse der letzten Jahre - den Krieg gegen den Terror, den Krieg im Irak, den Zerwürfnis zwischen Europa und den Vereinigten Staaten - in die richtige Perspektive zu rücken. Es analysiert auch die Art und Weise, wie Politiker wie Blair und Bush die Geschichte benutzt und missbraucht haben, um die neue Weltordnung zu rechtfertigen, die sie schaffen.
Viele Bücher über die internationale Politik seit dem 11. September behaupten, dass sich an diesem schicksalhaften Tag entweder alles oder nichts geändert hat. Dieses Buch zeigt auf, was an der heutigen Politik neu ist, aber auch, wie das Neue auf nur allzu bekannte Weise ausgenutzt wurde. Es vergleicht die jüngsten politischen Ereignisse mit anderen Krisen in der Geschichte der modernen Politik - politisch und intellektuell, vom England des 17. Jahrhunderts bis zum Deutschland der Weimarer Republik - um zu zeigen, dass die Risiken der gegenwärtigen Krise übertrieben, manipuliert und missverstanden wurden.
David Runciman vertritt die Auffassung, dass in der heutigen Politik drei Arten von Zeit am Werk sind: Nachrichtenzeit, Wahlzeit und historische Zeit. Es ist allzu leicht, sich in der Nachrichtenzeit und der Wahlzeit zu verlieren, schreibt er. In diesem Buch geht es darum, die Bedrohungen und Herausforderungen, vor denen wir stehen, in der realen historischen Zeit zu betrachten.