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The Politics of Information: Problem Definition and the Course of Public Policy in America
Wie entscheidet die Regierung, was ein Problem ist und was nicht? Und was sind die Folgen dieses Prozesses? Wie jeder Einzelne unterliegt auch der Kongress dem "Paradoxon der Suche". Wenn die politischen Entscheidungsträger nicht nach Problemen suchen, werden sie die Probleme, die angegangen werden müssen, nicht finden. Wenn sie jedoch eine gründliche Suche durchführen, werden sie mit ziemlicher Sicherheit neue Probleme finden - und mit der Definition jedes neuen Problems ergibt sich die Möglichkeit, ein Regierungsprogramm zu dessen Lösung zu schaffen.
Mit The Politics of Attention haben die führenden Politikwissenschaftler Frank R. Baumgartner und Bryan D. Jones gezeigt, welche zentrale Rolle die Aufmerksamkeit dabei spielt, wie Regierungen Probleme priorisieren. In The Politics of Information richten sie nun den Fokus auf den Problemerkennungsprozess selbst und zeigen, wie Wachstum oder Schrumpfung der Regierung eng damit zusammenhängen, wie sie nach Informationen sucht und wie sie als Organisation ihre Ergebnisse analysiert. Bessere Suchprozesse, die mehr unterschiedliche Standpunkte einbeziehen, führen zu einer intensiveren Politikgestaltung. In ähnlicher Weise führt eine Einschränkung der Suchprozesse zu einem Rückgang der politischen Entscheidungsfindung. Gleichzeitig finden die Autoren wenig Anhaltspunkte dafür, dass die Faktoren, die üblicherweise für die Ausweitung der Regierung verantwortlich gemacht werden - parteipolitische Kontrolle, Wechsel in der Führung des Präsidenten und Veränderungen in der öffentlichen Meinung - systematisch mit den von ihnen beobachteten Mustern in Verbindung gebracht werden können.
Anhand von Daten, die den Verlauf der amerikanischen Politik seit dem Zweiten Weltkrieg nachzeichnen, vertiefen Baumgartner und Jones einmal mehr unser Verständnis der Dynamik der amerikanischen Politikgestaltung.