Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Untersuchung der politischen und religiösen Dynamik während der Herrschaft der Saljuqs im elften und zwölften Jahrhundert und konzentriert sich dabei auf die komplizierten Beziehungen zwischen den Saljuq-Herrschern, islamischen Gelehrten und Sufi-Mystikern. Der Autor Omid Safi dokumentiert, wie die Saljuqs ihre Macht durch Verhandlungen mit dem religiösen Establishment legitimierten und zieht dabei Parallelen zu den historischen Beziehungen zwischen Kirche und Staat. Trotz der etwas trockenen Prosa und der komplexen Charaktere wird die Erzählung als interessant und relevant angesehen.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und fesselnd
⬤ bietet eine überzeugende Analyse des Einflusses der Saljuq auf den Islam
⬤ zieht interessante Parallelen zu den Verhandlungen zwischen Kirche und Staat
⬤ empfohlen für Nicht-Experten, die sich für das Thema interessieren.
⬤ Die Prosa kann trocken sein
⬤ die umfangreiche Verwendung unbekannter historischer Figuren kann für Laien eine Herausforderung sein
⬤ einige Karten könnten das Verständnis verbessern.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Politics of Knowledge in Premodern Islam: Negotiating Ideology and Religious Inquiry
Das elfte und zwölfte Jahrhundert war eine Zeit von großer Bedeutung für die islamische Geschichte. Die Großen Saljuqs, ein türkischsprachiger Stamm aus Zentralasien, beherrschten einen großen Teil dieser Zeit die östliche Hälfte der islamischen Welt. In einer weitreichenden Analyse, die Sozial-, Kultur- und Politikgeschichte miteinander verbindet, zeigt Omid Safi, wie die Saljuqs versuchten, eine dauerhafte politische Präsenz zu schaffen, indem sie sich mit Gelehrten und Heiligen zusammenschlossen, darunter eine Reihe bekannter Sufi-Muslime, die unter staatlicher Schirmherrschaft agierten.
Um ihre politische Macht zu legitimieren, präsentierten sich die Saljuq-Herrscher als Verfechter einer angeblich orthodoxen und normativen Sicht des Islam. Ihre Vorstellung von religiöser Orthodoxie wurde von Verwaltern in staatlich geförderten Einrichtungen wie den Madrasas und Khanaqahs konstruiert. So wurde Rechtgläubigkeit mit politischer Loyalität verknüpft, und Untreue gegenüber dem Staat wurde als religiöse Häresie bezeichnet.
Safi stützt sich auf ein umfangreiches Reservoir an Primärquellen und vermeidet anachronistische Analysebegriffe wie Nationalismus. Er revidiert die konventionellen Ansichten über die Saljuqs als wohlwollende muslimische Herrscher und über die Sufis als zeitlose, ätherische Mystiker. Er leistet einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis des vormodernen Islam und beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Macht und religiösem Wissen.