
The Political Economy of Post-Covid Life and Work in the Global South: Pandemic and Precarity
Dieser Sammelband beleuchtet die kaskadenartigen Auswirkungen der Pandemie und der Abriegelung auf die informellen Volkswirtschaften verschiedener Länder des globalen Südens. Die ungleiche Entwicklung nach Kolonialisierung, Imperialismus und extern beeinflussten Konflikten hat dazu geführt, dass viele Länder in den formal kolonisierten oder halb besetzten Ländern der Welt bei der Anhäufung von Reichtum, Investitionen in Produktion und Technologie zurückgeblieben sind.
Die Tatsache, dass diese Länder gleichberechtigt mit den bereits entwickelten Ländern in die Weltmarktdynamik hineingezogen wurden, verschärfte diese Ungleichheiten und führte zu einem raschen Aufblühen der informellen Wirtschaft. COVID-19 und die Abriegelung der westlichen Länder brachten die globalen Produktionsketten durcheinander, was dazu führte, dass Heerscharen von Arbeitnehmern im globalen Süden ihre Existenzgrundlage verloren. Selbst Menschen, die traditionell lokal gebundenen Wirtschaftstätigkeiten wie Hausarbeit und Sexarbeit nachgingen, verloren ihre Existenzgrundlage.
In diesem Band werden Fallstudien aus Indien, Brasilien, Bangladesch und Sri Lanka zusammengetragen, um die Auswirkungen globaler wirtschaftlicher Umwälzungen auf die Beschäftigten des informellen Sektors zu analysieren, die in der staatlichen Entwicklungspolitik bereits weitgehend unsichtbar waren. Die Kapitel stellen die Frage, ob die bestehenden neoliberalen Entwicklungsmodelle für den Globalen Süden, der nach der Pandemie mit dem Wiederaufbau von Wirtschaft, Existenzgrundlagen, Institutionen und Regierungssystemen zu kämpfen hat, noch förderlich sind.