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Hobbes's Political Philosophy: Interpretation and Interpretations
Thomas Hobbes, der größte englische politische Philosoph, vertrat die Ansicht, dass die Menschen eine Regierung brauchen, um ihr Leben nicht als einsam, arm, gemein, brutal und kurz zu gestalten. Sie bilden Regierungen, indem sie einen Vertrag miteinander schließen, um einen Souverän zu unterstützen, dem sie das Recht geben, sich selbst zu regieren. Mit anderen Worten: Die Regierung ist künstlich und nicht natürlich für den Menschen. Die Argumente von Hobbes sind beeindruckend, aber oft nicht akzeptabel. Zum Beispiel glauben nur wenige Menschen Hobbes' Behauptung, dass die Autorität ihrer Regierung unbegrenzt ist. Um Tyrannei zu verhindern, muss die Regierung in irgendeiner Weise eingeschränkt werden, z. B. durch ein System der Kontrolle und Ausgewogenheit. Es ist schwierig, genau festzustellen, wo Hobbes sich geirrt hat, aber es bringt auch die Wahrheit über die Regierung ans Licht.
Hobbes' politische Philosophie: Interpretation und Interpretationen zielt darauf ab, Hobbes' Positionen zu klären, indem untersucht wird, was Hobbes als Wissenschaft der Politik betrachtete, eine Reihe zeitloser Wahrheiten, die auf Definitionen beruhen. A. P. Martinich erläutert diese Wissenschaft der Politik, indem er Hobbes' Ansichten über die Naturgesetze, Autorisierung und Repräsentation, Souveränität durch Erwerb und andere untersucht. Er argumentiert, dass Hobbes neben der zeitlosen Wissenschaft auch zwei zeitgebundene Projekte hatte. Das erste bestand darin, den scheinbaren Konflikt zwischen der neuen Wissenschaft von Kopernikus und Galilei und der traditionellen christlichen Lehre zu beseitigen, indem er die Wissenschaft von der Religion unterschied und das Christentum im Wesentlichen als Glauben an die wörtliche Bedeutung der Bibel verstand. Zweitens sollte gezeigt werden, dass das Christentum nicht politisch destabilisierend ist, indem man sich auf biblische Lehren wie "Diener, gehorcht euren Herren" und "Alle Autorität kommt von Gott" berief.
Bei der Untersuchung von Hobbes' Ansichten zur politischen Philosophie gibt Martinich einen umfassenden Überblick über den historischen Kontext von Hobbes und stellt seine Argumente in einen Dialog mit anderen Interpretationen von Hobbes' Philosophie, wobei er sich auf die Arbeit von Wissenschaftlern wie Jeffrey Collins, Edwin Curley, John Deigh und Quentin Skinner stützt. Diese neue Interpretation von Hobbes' Werk wird sowohl für Philosophen, die sich für die Geschichte der Philosophie interessieren, als auch für solche, die sich für politische Philosophie, Theologie und Moralphilosophie interessieren, von Interesse sein.