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The Polish Catholic Church Under German Occupation: The Reichsgau Wartheland, 1939-1945
Als Nazi-Deutschland 1939 in Polen einmarschierte, war es bestrebt, das polnische Nationalbewusstsein zu zerstören. Als Symbol der polnischen nationalen Identität und des religiösen Glaubens von etwa zwei Dritteln der polnischen Bevölkerung war die römisch-katholische Kirche ein offensichtliches Ziel der Politik der ethnischen, rassischen und kulturellen Germanisierung des NS-Regimes.
Jonathan Huener zeigt in The Polish Catholic Church under German Occupation auf, dass die Verfolgung der Kirche im Reichsgau Wartheland, einer von Nazideutschland annektierten Region Polens, am schlimmsten war. Hier wurden Katholiken Zeugen der Hinrichtung von Priestern, der Inhaftierung von Hunderten von Geistlichen und Nonnen in Gefängnissen und Konzentrationslagern, der Schließung von Kirchen, der Zerstörung und Beschlagnahmung von Kircheneigentum und zahlloser Einschränkungen der öffentlichen Äußerung des katholischen Glaubens. Huener veranschaulicht auch, wie einige der Nazi-Elite dieses Gebiet als Testgebiet für die kirchenfeindliche Politik betrachteten, die nach dem erfolgreichen Abschluss des Krieges im Reich eingeführt werden sollte. Basierend auf weitgehend unerschlossenen Quellen aus staatlichen und kirchlichen Archiven, unterstrichen durch anschauliche Archivfotos und geprägt von Nuancen und Ausgewogenheit, legt Die polnische katholische Kirche unter deutscher Besatzung sowohl die Brutalitäten als auch die Grenzen der nationalsozialistischen Kirchenpolitik offen.
Als erste englischsprachige Untersuchung der deutschen Politik gegenüber der katholischen Kirche im besetzten Polen bietet diese fesselnde Geschichte auch einen Einblick in die verschiedenen Arten, wie Katholiken - von Papst Pius XII. über Mitglieder des polnischen Episkopats bis hin zu den polnischen Laien auf Gemeindeebene - auf die Repressionsmaßnahmen des Nazi-Regimes reagierten.