Bewertung:

Forrest McDonalds Buch bietet eine aufschlussreiche und ausgewogene Analyse von Thomas Jeffersons Präsidentschaft und hebt sowohl die bedeutenden frühen Erfolge als auch die beunruhigenden Misserfolge während seiner zweiten Amtszeit hervor. Es stellt die gängige idealisierte Sicht auf Jefferson in Frage und zeigt ihn als komplexe Führungspersönlichkeit, deren starre Ideologie letztlich zu Verfassungsbrüchen und politischem Versagen führte. McDonald stellt Jeffersons Präsidentschaft effektiv in den historischen Kontext und macht es zu einer unverzichtbaren Lektüre für alle, die sich für die amerikanische politische Geschichte interessieren.
Vorteile:⬤ Gründliche und aufschlussreiche Analyse von Jeffersons Präsidentschaft.
⬤ Ausgewogene Darstellung der frühen Erfolge und späteren Misserfolge.
⬤ Gut geschriebene und fesselnde Erzählung.
⬤ Erhellt Jeffersons Politik und ihre Auswirkungen auf die amerikanische Geschichte.
⬤ Wichtige Themen zu Ideologie und Regierungsführung werden hervorgehoben.
⬤ Begrenzte Erforschung von Jeffersons Leben vor und nach seiner Präsidentschaft.
⬤ Einige Leser könnten das Buch angesichts der Komplexität des Themas als zu wenig detailliert empfinden.
⬤ Es stellt das idealisierte Bild von Jefferson in Frage, was nicht alle Fans seines Vermächtnisses ansprechen dürfte.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Presidency of Thomas Jefferson
Thomas Jefferson nimmt einen besonderen Platz in der Hagiologie der amerikanischen Gründerväter ein. Sein Name wird für die unterschiedlichsten Anliegen beschworen: Staatsrechtler und Libertäre, Nationalisten und Rechtsstaatler, Konservative und Radikale beanspruchen alle seinen Segen. In diesem Buch untersucht Forrest McDonald die Leistung Jeffersons als Führer der Nation und bewertet seine Fähigkeiten als politischer Entscheidungsträger, Verwalter und Diplomat.
Sorgfältig und einfühlsam beschreibt er die Jeffersonsche Ideologie und das ihr zugrunde liegende Agrarideal; er zeichnet die Schritte nach, mit denen die Ideologie in ein Aktionsprogramm umgewandelt wurde, und er kommt zu dem Schluss, dass das Zusammenspiel von Ideologie und Aktion sowohl für den beispiellosen Erfolg von Jeffersons erster Amtszeit als auch für den völligen Misserfolg der zweiten Amtszeit verantwortlich war.
Jefferson war als Präsident ein Mann, dessen ideologische Verpflichtungen ihn daran hinderten, unheilvolle politische Entscheidungen rückgängig zu machen, ein Mann, der bei der Unterdrückung von Bürgerrechten rücksichtslos sein konnte, wenn es politisch zweckmäßig war, ein Mann, der selten im herkömmlichen Sinne des Wortes ein Jeffersonianer war. McDonalds Porträt zeigt ihn als einen größeren, einfacheren und komplexeren Menschen als den bloßen „Freiheitsapostel“ oder „Sprecher der Demokratie“, zu dem ihn seine Verehrer degradiert haben.