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The Queer Art of History: Queer Kinship After Fascism
In The Queer Art of History untersucht Jennifer V. Evans die deutsche Nachkriegs- und Zeitgeschichte, um für eine queere Geschichtspraxis zu plädieren, die sich jenseits von begrenzten Konzepten und Identitätserzählungen bewegt.
Unter Rückgriff auf Schwarzen Feminismus, Queer-of-Color-Kritik und Trans-Studien weist Evans darauf hin, dass in Deutschland zwar viele Rechte für LGBTQI-Personen errungen wurden, diese Rechte aber nicht gleichberechtigt sind. Es gibt nach wie vor grundlegende Kämpfe um die Frage, wessen Körper, Verhaltensweisen und Gemeinschaften dazugehören. Evans nutzt Verwandtschaft als analytische Kategorie, um die spannungsreichen und produktiven Wege aufzuzeigen, auf denen sich die Deutschen in sozialen Bewegungen, in der Kunst und im Alltag mit Ethnie, Gender-Nonkonformität und Sexualität auseinandergesetzt haben.
Evans zeigt, wie Verwandtschaft die Arbeit von Solidarität und intersektionaler Organisierung über Differenzen hinweg beleuchtet und eine Offenheit für Formen zeitgenössischer und historischer Queerness bietet, die sich den Grenzen des Archivs entziehen können. Durch Formen der Verwandtschaft erproben queere und transsexuelle Menschen im Nachkriegsdeutschland neue Möglichkeiten für Staatsbürgerschaft, Liebe, Öffentlichkeit und Familienleben auf eine Art und Weise, die Ansprüche an die liberale Demokratie, den Gesellschaftsvertrag und den Platz der Identität in rechtsbasierten Diskursen in Frage stellt.