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The Rancheros of Pisaflores: The History of a Peasant Bourgeoisie in Twentieth-Century Mexico
Diese Fallstudie über die "Ranchero"-Region in der Sierra Alta de Hidalgo bietet eine neue Perspektive auf die Rancheros und ihre Rolle in der mexikanischen Revolution und ihren Nachwirkungen. Anhand der wirtschaftlichen und politischen Geschichte des Munizipiums Pisaflores in den letzten hundert Jahren zeigt der Autor, dass die Rancheros keine Subsistenzbauernfamilien waren, wie sie von anderen Wissenschaftlern beschrieben wurden, sondern kommerzielle Bauern, eine lokale Elite, die Lohnarbeiter beschäftigte.
Diese "bäuerliche Bourgeoisie" übertraf bei weitem die in der Literatur so häufig erwähnten abwesenden Besitzer einer riesigen Hazienda und spielte eine wichtige Rolle in der bewaffneten Phase der mexikanischen Revolution, die 1910 begann. Die Revolution bot einzelnen Mitgliedern dieser ländlichen Klasse eine einzigartige Gelegenheit, ihre wirtschaftliche und soziale Stellung zu verbessern. In der Sierra Alta de Hidalgo wurden viele Rancheros zu lokalen Revolutionären, die ihre eigenen Angestellten und Pächter rekrutierten, und zwei Mitglieder prominenter Ranchero-Familien wurden schließlich Gouverneure von Zentralstaaten.
Eine detaillierte politische Geschichte von Pisaflores zwischen 1920 und 1970 zeigt, wie die Rancheros auf die größeren wirtschaftlichen Veränderungen im Mexiko des 20. Jahrhunderts reagierten. Der Autor vertritt die Auffassung, dass das politische Verhalten der bäuerlichen Bourgeoisie ein logisches Ergebnis der Grundbesitzverhältnisse und der entsprechenden Klassenstruktur war. Insgesamt bietet das Buch neue Einblicke in die Funktionsweise des de facto Einparteiensystems in Mexiko, die Anwendung einer Agrarideologie, die Durchführung der Landreform und das sich verändernde Beziehungsgeflecht zwischen lokalen, regionalen und nationalen Politikern in dieser abgelegenen, aber nicht unbedeutenden ländlichen Region.