Bewertung:

In den Rezensionen wird das Buch von Iain Provan für seine aufschlussreiche und umfassende Untersuchung der Bibelauslegung im Laufe der Geschichte gelobt, insbesondere von der Reformation bis zur Neuzeit. Es unterstreicht die Bedeutung des Verständnisses der Heiligen Schrift im Kontext und die verschiedenen Auslegungsmethoden, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben. Der Autor ist bekannt für seine klare Sprache und dafür, dass er zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Bibeltext anregt. Einige Leser fanden jedoch Aspekte des Buches weniger ansprechend, wenn sie nicht besonders an Geschichte interessiert waren.
Vorteile:⬤ Umfassender Überblick über die Geschichte der biblischen Auslegung.
⬤ Fesselnder Schreibstil, der komplexe Ideen klar darstellt.
⬤ Bietet eine hoffnungsvolle Perspektive für die Zukunft der Bibelauslegung.
⬤ Ermutigt die Leser, den historischen Kontext der Heiligen Schrift zu schätzen.
⬤ Fördert eine „ernsthafte wörtliche Auslegung“, die zwischen Wortsinn und differenzierteren Interpretationen unterscheidet.
⬤ Wirft Fragen und Diskussionen über kritische Methoden und die Rolle der Tradition auf, die zum Nachdenken anregen.
⬤ Kann für Leser, die nicht an historischen Zusammenhängen interessiert sind, langweilig oder weniger fesselnd sein.
⬤ Einige komplexe Themen bedürfen einer weiteren Ausarbeitung, um sie vollständig zu verstehen.
⬤ Die Haltung des Autors zu bestimmten Interpretationen könnte einige Leser nicht überzeugen.
⬤ Langatmige Erörterungen könnten Gelegenheitsleser oder solche, die mit dem Thema nicht vertraut sind, überfordern.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
The Reformation and the Right Reading of Scripture
Im Jahr 1517 nagelte Luther seine fünfundneunzig Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Luthers scheinbar unbedeutender Akt leitete letztlich die Reformation ein, eine Bewegung, die sowohl die Kirche als auch die westliche Kultur für immer veränderte. Die Neupositionierung der Bibel als Anfang, Mitte und Ende des christlichen Glaubens war entscheidend für die Reformation. Diese Betonung der göttlichen Inspiration der Bibel, ihrer bleibenden Autorität und ihrer Klarheit, Wirksamkeit und Genügsamkeit lässt sich allein mit zwei Worten beschreiben: sola scriptura.
In den fünf Jahrhunderten seit der Reformation ist das Vertrauen, das Luther und die Reformatoren in die Bibel setzten, langsam erodiert. Die aufgeklärte Moderne behandelte die Bibel wie jeden anderen Text und unterzog sie einer schier endlosen Reihe von historisch-kritischen Methoden, die aus den Wissenschaften und der Philosophie stammen. Das Ergebnis ist, dass die Bibel als Wort heute in vielen Teilen des Protestantismus nicht mehr das Wort ist.
In The Reformation and the Right Reading of Scripture (Die Reformation und das richtige Lesen der Schrift) versucht Iain Provan, ein reformatorisches Vertrauen in die Bibel wiederherzustellen, indem er eine reformatorische Lesestrategie entwickelt. Um diese Ziele zu erreichen, erkennt Provan zunächst den Wert der vorkritischen Aneignung der Bibel durch die Kirche an, und dann den Wert einer kultivierten Anwendung moderner und postmoderner kritischer Methoden. Aber Provan kehrt entschlossen zu der von den Reformatoren bekräftigten zentralen Bedeutung des Wortsinns des Textes in den Originalsprachen der Bibel für eine rechtgläubige Bibelauslegung zurück. Schließlich zeigt der Band, dass es möglich ist, zu einem Ansatz der Bibelauslegung für das einundzwanzigste Jahrhundert zu gelangen, der nicht einfach die protestantische Hermeneutik des sechzehnten Jahrhunderts wiederholt, sondern in grundlegender Kontinuität zu ihr steht. Jahrhundert zu finden, die nicht einfach nur die protestantische Hermeneutik des sechzehnten Jahrhunderts wiederholt, sondern in grundlegender Kontinuität zu ihr steht. Eine solch große Aufmerksamkeit und Bedeutung, die einer ernsthaften wörtlichen Auslegung der Schrift beigemessen wird, ist dem christlichen Bekenntnis zum Wort als Wort - dem einen Wort Gottes für die eine Welt - angemessen.