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The Government of Things: Foucault and the New Materialisms
Untersucht die theoretischen Errungenschaften und die politischen Auswirkungen der neuen Materialismen
Der Materialismus, eine reiche philosophische Tradition, die bis in die Antike zurückreicht, erfährt derzeit eine Renaissance. In Die Regierung der Dinge bietet Thomas Lemke einen umfassenden Überblick und eine kritische Bewertung dieses "neuen Materialismus". Indem er die Arbeiten von Graham Harman, Jane Bennett und Karen Barad analysiert, legt Lemke dar, was genau der neue Materialismus ist und wie er sich entwickelt hat. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Räume für kritisches Denken und politisches Experimentieren und überwinden die Grenzen des Anthropozentrismus.
In Anlehnung an Michel Foucaults Konzept einer "Regierung der Dinge" geht das Buch auch über die neue materialistische Wissenschaft hinaus, die dazu neigt, politische Fragen durch ethische und ästhetische Anliegen zu ersetzen. Es legt eine relationale und performative Darstellung von Materialitäten vor, die das Zusammenspiel von epistemologischen, ontologischen und politischen Fragen stärker beachtet.
Lemke schafft endgültige und dringend benötigte Klarheit über das faszinierende Potenzial - und die Grenzen - des neuen Materialismus als Ganzes. Die Regierung der Dinge greift Foucaults mehr-als-menschliches Verständnis von Regierung wieder auf, um eine neue Machtkonstellation zu erfassen: die "Umweltalität". Wie das Buch zeigt, versuchen zeitgenössische Regierungsformen, die sozialen, ökologischen und technologischen Bedingungen des Lebens zu kontrollieren, anstatt sich direkt an Individuen und Bevölkerungen zu richten. Das Buch bietet ein wichtiges und dringend benötigtes Instrument zur kritischen Untersuchung dieses politischen Wandels.