Bewertung:

Das Buch „Rhetorik der Perspektive“ von Hanneke Grootenboer wird wegen seiner aufschlussreichen Erforschung des niederländischen Stilllebens und seiner philosophischen Implikationen gut aufgenommen und ist besonders für diejenigen interessant, die sich für Phänomenologie und Kunsttheorie interessieren. Es wurde jedoch wegen irreführender Beschreibungen von Farbdrucken kritisiert und weist einige Probleme hinsichtlich der Typografie und der Zugänglichkeit für Gelegenheitsleser auf.
Vorteile:⬤ Fesselnde und aufschlussreiche Erkundung des niederländischen Stilllebens und philosophischer Ideen.
⬤ Gut geschrieben und verständlich, auch für diejenigen, die nicht tief in der Kunsttheorie bewandert sind.
⬤ Bietet eine neue Perspektive, indem es postmoderne Theorien zusammenführt.
⬤ Bietet wertvolle Einsichten für Künstler und ernsthafte Maler und regt zu einer tieferen Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit an.
⬤ Ideal für Leser, die sich für die Überschneidung von Kunst und Philosophie interessieren.
⬤ Irreführende Beschreibung bezüglich des Vorhandenseins von Farbdrucken; viele erwarteten vollfarbige Galerien, die nicht enthalten sind.
⬤ Einige Leser empfanden den Text als dicht und anspruchsvoll, da er Vorkenntnisse der postmodernen Analyse voraussetzt.
⬤ Die kleine Schriftgröße erschwert die Lesbarkeit.
⬤ Schlechte Qualität der schwarz-weißen Abbildungen, was einige Leser enttäuschte.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
The Rhetoric of Perspective: Realism and Illusionism in Seventeenth-Century Dutch Still-Life Painting
Die Perspektive bestimmt, wie wir als Betrachter die Malerei wahrnehmen. Wir können uns selbst davon überzeugen, dass ein Gemälde, das eine Obstschale oder einen Mann in einem Zimmer zeigt, durch die Art und Weise, wie diese Objekte wiedergegeben werden, real zu sein scheint. Ebenso kann der Trick der Perspektive uns daran hindern, in eine Szene einzutauchen. Die Rhetorik der Perspektive verbindet die zeitgenössische kritische Theorie mit einer eingehenden Lektüre der niederländischen Bildkultur des 17. Jahrhunderts und stellt die Behauptung auf, dass die Malerei eine Form des Denkens ist und dass die Perspektive als Sprache des Bildes fungiert.
Unterstützt von einer atemberaubenden Farbgalerie schlägt Hanneke Grootenboer eine neue Theorie der Perspektive vor, die auf den phänomenologischen Aspekten des nicht-narrativen Stilllebens, des Trompe-l'oeils und der anamorphotischen Bilder basiert. Anhand von spielerischen und faszinierenden Barockbildern charakterisiert Grootenboer deren „raffinierte Täuschung“ und behauptet, dass es in der Malerei mehr um die visuelle Darstellung als um ihre vermeintlichen Objekte geht.
Mit einer originellen Theorie der Auswirkungen der Perspektive auf die bildliche Darstellung, den Akt des Sehens und das Verständnis von Wahrheit in der Malerei zeigt Grootenboer, wie diese Gemälde sowohl den Status der Darstellung in Frage stellen als auch die Grenzen und die Glaubwürdigkeit der Wahrnehmung erkunden.
„Eine elegante und ehrenvolle Synthese"--Keith Miller, Times Literary Supplement.