
The Rwanda Poems: Voices and Visions from the Genocide
Der bisher einzige Gedichtband, der dem Völkermord in Ruanda gewidmet ist und in diesem Land veröffentlicht wurde, ist ein Werk der nicht-fiktionalen Poesie, die mit dem nicht-fiktionalen Roman verwandt ist. Es basiert nicht nur auf den Beobachtungen und Begegnungen des Dichters, die er in den Monaten nach dem Völkermord in Ruanda gemacht hat, sondern auch auf seinen zahlreichen ausführlichen Interviews mit Überlebenden, die fast alle, wenn nicht sogar alle ihre Familien verloren haben, und mit verurteilten Völkermördern, die er in Gefängnissen geführt hat.
Das Ergebnis ist ein verblüffender Gedichtband, der abwechselnd unvorstellbar entsetzlich, herzzerreißend und wütend ist, der aber auch manchmal unerwartet in erstaunliche Momente der Gnade mündet. Als Poesie des Zeugnisses offenbart dieses Buch, wie es ist, in einer Gesellschaft zu leben, in der fast jeder erwachsene Mann entweder ein Überlebender oder ein Täter des Völkermords ist, in der fast jede Frau entweder ein Überlebender oder die Frau eines Täters ist und in der fast jedes Kind zur Zeit des Völkermords Zeuge mehrerer Morde wurde, oft an unmittelbaren Familienmitgliedern.
Von freien Versen bis hin zu Strophenformen verwendet dieses Buch eines NEA-Preisträgers die Mittel und Methoden der Poesie, um jede der vielen verschiedenen Stimmen auf ihre Essenz zu reduzieren und denjenigen, die in diesen Gedichten zu Wort kommen, die Möglichkeit zu geben, für sich selbst zu sprechen, oft in Gegenüberstellungen, die dem Buch die Struktur und Spannung eines Dramas verleihen. Im weiteren Sinne ist "The Rwanda Poems" ein Buch über die Extreme des Bösen, die die menschliche Psyche zu ertragen und zuzufügen vermag, und die daraus resultierenden psychischen Kosten für Überlebende und Täter.