Bewertung:

Das Buch bietet einen detaillierten und gut dokumentierten Bericht über den Völkermord in Ruanda, der sich vor allem auf die historischen und kulturellen Spannungen konzentriert, die 1994 zu den Gräueltaten führten. Während viele Rezensenten die Gründlichkeit, die Klarheit und die objektive Perspektive des Autors lobten, kritisierten einige, dass es dem Buch möglicherweise an emotionaler Tiefe mangelt und stellten bestimmte Tatsachenbehauptungen über die Zahl der Toten in Frage.
Vorteile:Gut recherchiert und dokumentiert, leicht verständliche, komplexe Themen, guter Zustand für gebrauchte Exemplare, gründlicher Überblick über historische und kulturelle Spannungen, objektive Analyse, Pflichtlektüre für alle, die sich für Ruanda interessieren, ausführliche Details zu den Ereignissen, die zum und während des Völkermords führten, präsentiert eine logische Perspektive auf ein schwieriges Thema.
Nachteile:Einige Leser empfanden das Buch als schwierig oder langweilig, kritisierten die vermeintliche Voreingenommenheit gegenüber den Hutu, stellten die Genauigkeit der Zahlen über die Zahl der Opfer des Völkermords in Frage und waren der Meinung, es fehle an emotionalem Engagement. Einige Rezensenten äußerten auch, dass es breitere Zusammenhänge und spätere Ereignisse übersehen könnte, und bemerkten eine Skepsis gegenüber der Darstellung der historischen Fakten durch den Autor.
(basierend auf 22 Leserbewertungen)
The Rwanda Crisis: History of a Genocide
Im Frühjahr 1994 rückte das kleine afrikanische Land Ruanda in den Blickpunkt der internationalen Medien, als der interne Konflikt völkermörderische Ausmaße annahm. Doch das Grauen, das sich vor unseren Augen abspielte, hatte sich schon seit Jahren aufgebaut, bevor es die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit erregte.
Der Journalist und Afrikawissenschaftler Gerard Prunier bietet in The Rwanda Crisis eine historische Perspektive, die westliche Leser benötigen, um zu verstehen, wie und warum es zu den brutalen Massakern an 800 000 Ruandern kam. Prunier zeigt, dass die Ereignisse in Ruanda Teil einer tödlichen Logik waren, eines Plans, der zentralen politischen und wirtschaftlichen Interessen diente, und nicht das Ergebnis eines uralten Stammeshasses - eine Vorstellung, die von den Medien oft beschworen wird, um die Kämpfe zu dramatisieren.
Die Ruanda-Krise macht große Fortschritte bei der Zerstreuung der rassistischen kulturellen Mythen über das Volk von Ruanda, Ansichten, die von europäischen Kolonialisten im neunzehnten Jahrhundert propagiert und durch den westlichen Einfluss in die "Geschichte" geritzt wurden. Prunier zeigt, wie der Kampf um kulturelle Vorherrschaft und Unterwerfung zwischen Hutu und Tutsi - die Hauptakteure der jüngsten Massaker - von rassistisch besessenen Europäern ausgenutzt wurde. Er zeigt, wie westliche Kolonialisten dazu beitrugen, eine Tutsi-Identität als überlegene Rasse zu konstruieren, weil sie eindeutig "nicht-negrosse" Merkmale aufwiesen, um eine größere Kontrolle über die Ruander zu erreichen.
Prunier nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die bewegte Geschichte des Landes und seiner Umgebung, vom vorkolonialen Königreich Ruanda über die deutschen und belgischen Kolonialregime bis hin zum Staatsstreich von 1973. Das Buch beschreibt die sich entwickelnde Flüchtlingskrise in Ruanda und dem benachbarten Uganda in den 1970er und 1980er Jahren und bietet die umfassendste Darstellung der Manipulationen der Volksstimmung, die zum Völkermord und den darauf folgenden Ereignissen führten.
Nach dieser verheerenden Tragödie ist The Rwanda Crisis die erste klarsichtige Analyse für amerikanische Leser. Von den Massakern über die anschließende Cholera-Epidemie bis hin zur aufkommenden Flüchtlingskrise schildert Prunier die schrecklichen Ereignisse der letzten Jahre und erörtert die Perspektiven für die Zukunft Ruandas.