Bewertung:

Das Buch stellt eine gründliche und detaillierte Darstellung der Schlachten des Zweiten Weltkriegs in Nordwesteuropa dar und bietet Einblicke in die Taktiken und Herausforderungen, denen sich sowohl die Alliierten als auch die Deutschen nach dem D-Day gegenübersahen.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und gründlich
⬤ gute Beschreibungen der Taktiken
⬤ nützliches Nachschlagewerk für alle, die sich für den Zweiten Weltkrieg interessieren
⬤ bietet Einblicke in die Herausforderungen und Strategien beider Seiten.
Einige Leser werden das Buch vielleicht als zu dicht empfinden oder es noch nicht vollständig gelesen haben.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Battle of the Reichswald: Rhineland February 1945
Im Winter 1944/45 glaubten nur wenige deutsche Offiziere, dass die Alliierten den bewaldeten Reichswaldstutzen auf der schmalen Landzunge zwischen Rhein und Maas angreifen würden. Im Vertrauen auf die natürlichen Verteidigungsanlagen des Waldes hatte man die gepriesene Siegfriedlinie versanden lassen. Die 84. Infanteriedivision verfügte über eine Feldverteidigung, an der den ganzen Herbst über gearbeitet worden war, aber die Verteidiger waren dünn gesät, und die meisten deutschen Soldaten sahen sich nun mit der Gewissheit einer Niederlage konfrontiert.
Ursprünglich hatte man gehofft, den gefrorenen Winterboden für einen schnellen Angriff nutzen zu können, doch wenige Tage vor Beginn der Operation VERITABLE setzte Tauwetter ein, und die Alliierten mussten unter den denkbar schlechtesten Bodenverhältnissen angreifen. Am Morgen des 8. Februar, nach langwierigem Bombardement, vervielfachten sich die Verzögerungen, da die Fahrzeuge in gesättigten Feldern und Granatlöchern stecken blieben und die Straßen unter der schweren Panzerung zusammenbrachen. Dennoch erreichten die Pioniere gerade genug Ausrüstung, um die äußeren deutschen Verteidigungslinien zu erreichen, wo sie die feindliche Infanterie vorfanden, die durch das Bombardement weitgehend betäubt war.
Es dauerte den ganzen ersten Tag, um durch den Schlamm und die Verteidigungsanlagen in den Reichswald vorzudringen, während sich im Norden Kanadier und Schotten durch ebenso aufgeweichtes offenes Land kämpften, in dem das Hochwasser des Rheins schnell anstieg. Trotz der schwierigen Bedingungen stürzten sich die Kanadier über Nacht in die Fluten, um die nunmehrigen Inseldörfer einzunehmen, und die Schotten stürzten sich auf das lebenswichtige Materborn, das über Kleve lag.
Der Schlamm und das Hochwasser erschwerten die Bewegung von Männern und Nachschub zunehmend, da starker Regen die Schwierigkeiten noch verstärkte. Trotz dieser Schwierigkeiten und des Eintreffens deutscher Verstärkung kämpften sich die Alliierten weiter vor, zwangen den Reichswaldpfropfen und eröffneten den Weg ins Rheinland und in die Endphase des Krieges.