Bewertung:

Das Buch bietet einen detaillierten Überblick über das operative und strategische Vorgehen der Sowjetarmee bei groß angelegten Verteidigungskämpfen im Zweiten Weltkrieg, wobei der Schwerpunkt auf der Schlacht bei Kursk und den umliegenden Gebieten liegt. Es behandelt die deutsche Offensive und die anschließende sowjetische Gegenoffensive von März bis August 1943. Es leidet jedoch unter Problemen in Bezug auf Genauigkeit und Detailgenauigkeit, insbesondere in Bezug auf die deutschen Streitkräfte.
Vorteile:Das Buch bietet umfassende Hintergrundinformationen, einen breiten Überblick über die operative Landschaft der Ostfront und gibt Einblicke in die sowjetischen Verteidigungsstrategien und Vorbereitungen. Das zusammenfassende Format ist leicht zu verstehen. Wertvoll für Militärhistoriker und Sammler des Feldzugs.
Nachteile:Das strikte Festhalten an sowjetischem Material führt zur Wiederholung von Fehlern und Übertreibungen, insbesondere in Bezug auf die deutschen Streitkräfte und ihre Fähigkeiten. Fehlende Details über deutsche Einheiten und Kommandeure. Kann ein verzerrtes Bild des Feldzugs für diejenigen vermitteln, die sich nicht gut mit dem Thema auskennen. Nicht als alleinige Informationsquelle für Neueinsteiger geeignet.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Battle of Kursk: The Red Army's Defensive Operations and Counter-Offensive, July-August 1943
Die Schlacht von Kursk: Defensivoperationen und Gegenoffensive der Roten Armee, Juli - August 1943, bietet eine typisch sowjetische Sicht auf eines der wichtigsten Ereignisse des Zweiten Weltkriegs. Während die deutschen Niederlagen bei Moskau und Stalingrad zeigten, dass Hitler den Krieg im Osten nicht gewinnen konnte, bewies der Ausgang von Kursk ohne jeden Zweifel, dass er ihn verlieren würde. Diese Studie wurde von der militärhistorischen Direktion des Generalstabs der Roten Armee, die mit der Sammlung und Analyse der Kriegserfahrungen beauftragt war, erstellt und 1946/47 als internes Dokument veröffentlicht. Die Studie lag mehr als ein halbes Jahrhundert lang brach, bevor sie 2006 in Russland veröffentlicht wurde, allerdings stark ergänzt durch Kommentare und andere Informationen, die im Original nicht enthalten waren. Das vorliegende Werk verzichtet auf diese Ergänzungen und fügt an den Stellen, die es für notwendig erachtet, einen eigenen Kommentar ein.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert, die jeweils die defensive und die offensive Phase der Schlacht behandeln. Der erste Teil beginnt mit einem strategischen Überblick über die Lage an der Ostfront im Frühjahr und Sommer 1943 und die sowjetische Entscheidung, in die Defensive zu gehen. Es folgt eine detaillierte Untersuchung der Bemühungen der Zentralfront, dem erwarteten deutschen Angriff aus dem Orel-Salient zu begegnen, und der Versuche der Woronesch-Front, das Gleiche gegen die deutschen Konzentrationen im Raum Belgorod-Khar'kov zu tun. Der Rest dieses Abschnitts ist einem äußerst detaillierten taktisch-operativen Tagesbericht über den Kampf gewidmet, insbesondere entlang der Südseite des Vorgebirges, wo die Deutschen dem Erfolg am nächsten kamen.
Der zweite Teil wird für den westlichen Leser, der mit der Defensivphase der Schlacht eher vertraut ist, eher eine Offenbarung sein. Hier schildern die Autoren noch einmal sehr detailliert die Vorbereitungen und die Durchführung einer massiven Gegenoffensive der Roten Armee zur Räumung des Orel-Vorfeldes, die bald zu einem zermürbenden Kampf ausartete, der zwar letztlich erfolgreich war, die Sowjets aber teuer zu stehen kam. Ebenso detailliert beschreiben die Autoren die Vorbereitungen der Woronescher Front zur Reduzierung des Belgorod-Vorfeldes und zur Einnahme des Industriezentrums von Khar'kov. Diese Offensive in Verbindung mit einer gleichzeitigen Offensive in der Industrieregion Donez drückte die deutschen Linien bis zur Sollbruchstelle und schuf die Voraussetzungen für den anschließenden Vorstoß zum Fluss Dnepr und die letztendliche Befreiung der Ukraine.