Bewertung:

Das Buch erzählt die faszinierende wahre Geschichte von William Ellis, einem texanischen Plantagensklaven, der sich während und nach dem Bürgerkrieg als erfolgreicher mexikanischer Geschäftsmann neu erfand. Es verbindet persönliche Erzählungen mit einem umfassenden historischen Kontext über Ethnie, Identität und die Beziehungen zwischen den USA und Mexiko im 19. Jahrhundert.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und fesselnde Erzählung
⬤ liefert aufschlussreiche historische Zusammenhänge über Ethnie und Identität
⬤ inspirierende Geschichte von Beharrlichkeit und Neuerfindung
⬤ die Autorin verwebt persönliche und umfassendere historische Themen effektiv miteinander
⬤ starke Darstellung der Komplexität von Ethnie und Kultur
⬤ Manchmal kann sich der historische Umfang überwältigend anfühlen
⬤ nicht alle Leser fanden die Erzählung fesselnd oder spannend
⬤ einige kritisierten die moralisierende oder voreingenommene Interpretation von Ellis' Identität durch den Autor
⬤ der dokumentarische Stil des Buches kann die Attraktivität der Erzählung beeinträchtigen.
(basierend auf 43 Leserbewertungen)
The Strange Career of William Ellis: The Texas Slave Who Became a Mexican Millionaire
Für seine Zeitgenossen im Manhattan des Goldenen Zeitalters war Guillermo Eliseo ein fantastisch reicher Mexikaner, der stolze Besitzer eines Luxusapartments mit Blick auf den Central Park, eines geschäftigen Büros an der Wall Street und zahlreicher Minen und Haziendas in Mexiko. Doch trotz seines offensichtlichen Reichtums und seines eleganten Auftretens war Eliseo auch im Besitz eines verheerenden Geheimnisses: Er stammte in Wirklichkeit gar nicht aus Mexiko. Vielmehr hatte er sein Leben als Sklave namens William Ellis begonnen, geboren auf einer Baumwollplantage in Südtexas in den schwindenden Jahren von King Cotton.
Nach seiner Emanzipation nutzte Ellis das Spanisch, das er während seiner Kindheit an der mexikanischen Grenze gelernt hatte, und sein zwiespältiges Äußeres für einen virtuosen Akt der Neuerfindung. Er schuf sich ein Alter Ego, den Mexikaner Guillermo Eliseo, der in der Lage war, viele der Privilegien zu nutzen, die Afroamerikanern damals verwehrt waren: Er reiste in der ersten Klasse, wohnte in gehobenen Hotels und aß in den besten Restaurants.
Eliseos Erfolg bei der Überquerung der "Color Line" führte jedoch zu einer verstärkten Überprüfung, da er zum Intimus von Politikern und Wirtschaftsführern auf beiden Seiten der Grenze zwischen den USA und Mexiko wurde. Im Gegensatz zu vielen Passanten hielt Ellis eine Verbindung zu seiner Familie und zur schwarzen Politik aufrecht, die auch unangenehme Fragen zu seinem rassischen Status aufwarf. Doch Ellis verstand es so gut, die Rassencodes seiner Zeit zu manipulieren, dass die meisten Weißen, denen er begegnete, weiterhin darauf bestanden, dass er Hispanoamerikaner sein müsse, selbst als Ellis in Skandale verwickelt wurde, die darauf hindeuteten, dass der als Guillermo Eliseo bekannte Mann nicht ganz der war, der er vorgab zu sein.
Die seltsame Karriere des William Ellis" liest sich wie ein Roman, bietet aber auch neue Einblicke in die Geschichte der Wiederaufbauzeit, die Grenze zwischen den USA und Mexiko und das ewige Rätsel der Ethnie. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Vereinigten Staaten ihre Beziehungen zu Lateinamerika vertiefen und erkennen, dass Ethnie mehr ist als nur schwarz oder weiß, könnte Ellis' Geschichte nicht aktueller und wichtiger sein.