Bewertung:

Das Buch wird hoch gelobt für seine aufschlussreiche Darstellung des Mexikos des späten 19. Jahrhunderts unter Porfirio Diaz, die das krasse Wohlstandsgefälle und den historischen Kontext von Mexiko-Stadt einfängt. Die Leser loben die fesselnde Prosa und die detaillierte Recherche des Autors, die die soziale und politische Dynamik dieser Zeit lebendig werden lässt.
Vorteile:⬤ Hervorragende Recherche und fesselnder Schreibstil
⬤ Aufschlussreiche Darstellung des Wohlstandsgefälles im Mexiko des späten 19. Jahrhunderts
⬤ Ändert die Sichtweise auf die Geschichte
⬤ Verbindet auf beredte Weise historische Ereignisse mit der Geografie von Mexiko-Stadt
⬤ In sich abgeschlossen und mit guten Verweisen versehen.
Die Erzählung endet kurz vor der mexikanischen Revolution und macht Lust auf mehr; manche mögen den akademischen Ansatz weniger ansprechend finden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The City of Mexico in the Age of Daz
Mexiko-Stadt erhielt sein heutiges Gesicht um die Jahrhundertwende, während der Diktatur von Porfirio Daz (1876-1911).
In jenen Jahren zogen die wohlhabenden Mexikaner aus dem Zcalo, dem traditionellen Zentrum der Stadt, in die westlichen Vororte, wo sie versuchten, die europäische und amerikanische Lebensweise zu imitieren. Gleichzeitig drängten ärmere Mexikaner, von denen viele Bauern waren, in die östlichen Vorstädte, in denen es an grundlegenden Einrichtungen wie Schulen, Trinkwasser und einer angemessenen Kanalisation fehlte.
Diese Slums glichen eher ländlichen Dörfern als städtischen Vierteln. Ein Jahrhundert - und rund zwanzig Millionen Einwohner mehr - später hat Mexiko-Stadt seinen geteilten, robusten und fast labyrinthischen Charakter behalten. In diesem provokanten und schön geschriebenen Buch versucht Michael Johns, den Charakter von Mexiko-Stadt zu ergründen und damit auch den mexikanischen Nationalcharakter, der die Hauptstadt geprägt hat und von ihr geprägt wurde.
Anhand von Quellen, die von Regierungsdokumenten über Zeitungen bis hin zu literarischen Werken reichen, befasst er sich mit Themen wie Arbeit, Geschmack, Gewalt, Architektur und politische Macht während der prägenden Daz-Ära. Anhand dieses Porträts des täglichen Lebens in Mexiko-Stadt zeigt er uns die Eigenschaften, die "einen Mexikaner zu einem Mexikaner machen" und eine Kultur geschaffen haben, in der sich, wie ein mexikanisches Sprichwort sagt, "alles verändert, damit alles gleich bleibt".