Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
The Stations of the Cross
2021 Nachdruck der Ausgabe von 1955. Faksimile der Originalausgabe und nicht mit optischer Erkennungssoftware reproduziert.
Illustriert vom Autor mit vierzehn Holzschnitten. Das Gefühl, dass Mitgefühl das Einzige ist, was zählt, überkommt den Leser dieser kraftvollen Reihe von Gedanken über die Leiden unseres gesegneten Herrn. Caryll Houselanders einziges Thema war, dass im Leiden des Menschen das Leiden Christi weitergeht.
In diesem Abschnitt ihrer Darstellung des Leidens betont sie, dass unser Herr in uns allen, für uns alle, mit uns allen, im Vorgriff auf alles, was wir leiden, gelitten hat, und dass wir, weil er es leidet (denn Golgatha ist zeitlos), leidende Christus sind.
Das ist eine der reichsten Adern echter Spiritualität, die man anzapfen kann. Die Autorin hat diese Gedanken mit Sicherheit gelebt und ihnen ihre überzeugende, durchdringende Qualität aus ihrer eigenen Erfahrung und ihrer eigenen Seele verliehen.
Wie jede tiefe Wahrheit über unseren Herrn ist auch dieses Thema sehr ergiebig. Die Ideen, die einem ungefragt in den Sinn kommen, wenn man ihnen folgt und darüber nachdenkt, sind zahlreich und hilfreich. Jeder Meditation ist ein Gebet in rhythmischer Prosa beigefügt, das dem Thema angemessen ist, die Meditation abrundet und die Gedanken und Gefühle, die aus der Meditation entstanden sind, für uns in Worte fasst.
In den Meditationen haben wir Bilder von dem, was geschehen ist, teilweise, aber wirkungsvoll. In den Gebeten scheint Caryll Houselander zu uns zu sagen: "Das ist es, was du sagen musst." Dass sie so oft Recht hat, sogar im Detail der Sätze, ist ein Maß für die spirituelle Sympathie dieses Buches. Die vierzehn Schwarz-Weiß-Illustrationen nach Holzschnitten, die ebenfalls von Caryll Houselander stammen, besiegeln die Einheit des Themas.
Auf den ersten Blick sind sie düster und dunkel, doch mit zunehmender Tiefe der Meditation wachsen sie einem ans Herz. Selbst die vierte Station, in der die Gottesmutter größer ist als der Herr, ist ein perfektes Vehikel für die Gedanken und Gefühle des Textes.