
The Voice of the Century: The Culture of Italian Bel Canto in Luisa Tetrazzini's Recorded Interpretations
Die Bereiche der Aufführungsforschung, der empirischen Musikwissenschaft und der Musikwissenschaft von Aufnahmen haben in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung erlebt, die ein neues Licht auf die jüngste Geschichte unserer Aufführungstradition wirft und Musikpraktikern, Kritikern und dem Publikum wichtige Informationen vermittelt.
Dieses innovative Werk befasst sich mit dem Begriff Belcanto und der Art und Weise, in der diese lebendige Tradition in den Aufnahmen von Luisa Tetrazzini (1871-1940), einer der berühmtesten Sopranistinnen aller Zeiten, weiterlebt. Tetrazzini, deren diskografische Karriere rund 120 Aufnahmen umfasst, gehört zu jener Generation inspirierender Interpreten, die eine neue Ära des Musikgenusses einläuteten, neben so berühmten Persönlichkeiten wie Enrico Caruso, Adelina Patti und Nellie Melba.
Auf der Grundlage zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen und zeitgenössischer Rezensionen stellt Massimo Zicari Tetrazzinis Rolle in der italienischen Operntradition und deren umstrittene Aufführungskonventionen dar. Seine Transkriptionen ihrer aufgenommenen Interpretationen von Rossini, Donizetti, Bellini und Verdi werden sich für Sänger und Dirigenten, die sich für eine Tradition interessieren, die auf legendäre Figuren wie Jenny Lind und Maria Malibran zurückgeht, als unschätzbar wertvoll erweisen. Die Autorin erörtert auch ihre Stimmqualität und Technik, ihre Tempoflexibilität, ihren Einsatz von Vibrato und Portamento - Merkmale der musikalischen Darbietung, die einige weit verbreitete, normative Ansichten über Ästhetik und Interpretationstradition in Frage stellen.
Der Band enthält achtundachtzig Musikbeispiele, und der Schlussteil besteht aus den Gesangspartituren von dreizehn Opernarien. Das musikalische Material (sowohl Beispiele als auch Transkriptionen) ist vollständig original. Mit diesem einzigartigen Ansatz wird versucht, eine akademische Perspektive mit dem Musizieren zu verbinden, in der Hoffnung, dass das Plädoyer für Originalität durch Modelle aus der Vergangenheit verstärkt werden kann.