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Quest for Socialist Utopia: The Ethiopian Student Movement, C. 1960-1974
Finalist für den Bethwell A. Ogot Book Prize für das beste Buch über Ostafrikanische Studien, 2015.
In der zweiten Hälfte der 1960er und Anfang der 1970er Jahre wurde die äthiopische Studentenbewegung zur wichtigsten Oppositionskraft gegen das kaiserliche Regime in Äthiopien und spielte letztlich eine grundlegende Rolle bei der Gestaltung der künftigen politischen und sozialen Entwicklung des Landes. Bahru Zewde, einer der am Aufstand beteiligten Studenten, schildert anhand von Interviews mit ehemaligen Studentenführern und Aktivisten sowie dokumentarischen Quellen die stetige Radikalisierung der Bewegung, die vor allem nach 1965 durch jährliche Demonstrationen gegen das Regime gekennzeichnet war und Anfang der 1970er Jahre in der Hinwendung zum Marxismus-Leninismus gipfelte. 1969 brachten die Studenten die berühmt gewordene "nationale Frage" zur Sprache, die schließlich zur Annahme des leninistisch-stalinistischen Grundsatzes der Selbstbestimmung bis hin zur Sezession führte.
Am Vorabend der Revolution spaltete sich die Studentenbewegung im Ausland in zwei rivalisierende Fraktionen - eine Spaltung, die schließlich zur Auflösung beider und zur Festigung der Militärdiktatur führen sollte. Bahru Zewde ist emeritierter Professor für Geschichte an der Universität Addis Abeba sowie Gründungsmitglied und Vizepräsident der Äthiopischen Akademie der Wissenschaften.
Er hat zahlreiche Bücher und Artikel verfasst, insbesondere A History of Modern Ethiopia, 1855-1974 und Pioneers of Change in Ethiopia: The Reformist Intellectuals of the Early Twentieth Century. Äthiopien: Addis Abeba University Press.