Bewertung:

Das Buch „Sin - A Thomistic Psychology“ von Steven J. Jensen ist eine tiefgründige Untersuchung der Natur der Sünde, des menschlichen Willens und der Moral, die sich auf die thomistische Philosophie stützt. Er betont, wie wichtig es ist, das moralische Gesetz anzuerkennen und zu verstehen, dass Sünde oft aus einer falschen Vorstellung von dem, was gut ist, resultiert. Der Autor argumentiert, dass die Menschen typischerweise glauben, dass sie sich für das Gute entscheiden, wenn sie sündigen, und er erörtert die süchtig machende Natur der Sünde und ihre Auswirkungen auf die Vernunft. Er unterstreicht die Notwendigkeit des freien Willens bei der moralischen Entscheidungsfindung und ermutigt die Leser, ihr Leben nach dem göttlichen Guten auszurichten.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und fesselnd
⬤ bietet tiefe philosophische Einblicke in Sünde und Moral
⬤ betont die Bedeutung des freien Willens und der moralischen Verantwortung
⬤ bietet praktische Anleitungen, wie man Sünde vermeiden kann
⬤ ermutigt die Leser, ein höheres Ziel und die Ausrichtung auf das göttliche Gute zu suchen.
⬤ Könnte für manche Leser zu philosophisch oder komplex sein
⬤ der starke Fokus auf die Sünde könnte nicht jeden ansprechen
⬤ manche könnten die Diskussionen über thomistische Prinzipien und den freien Willen als schwierig empfinden, sie vollständig zu verstehen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Sin: A Thomistic Psychology
Wenn die menschliche Seele für das Gute geschaffen ist, wie können wir dann das Böse wählen? Andererseits ist die menschliche Seele vielleicht nicht für das Gute geschaffen. Vielleicht zeigt das Ausmaß der menschlichen Verderbtheit, dass die menschliche Seele direkt das Böse wählen kann.
Thomas von Aquin lehnt diese Erklärung für das Vorhandensein der menschlichen Sünde jedoch ab. Er betont, dass wir in all unseren Begierden nach dem Guten streben. Wie wählen wir dann das Böse? Nur indem wir das Böse mit dem Guten verwechseln.
Diese Lösung des Problems führt Aquin jedoch zu einem weiteren Rätsel. Wie können wir für Sünden verantwortlich gemacht werden, die wir aufgrund eines Missverständnisses des Guten begangen haben? Der Sünder, so scheint es, hat einfach einen intellektuellen Fehler begangen.
Die Sünde ist zu einem intellektuellen Defekt geworden und nicht zu einer Verderbtheit des Willens und des Verlangens. Die Sünde: Eine thomistische Psychologie setzt sich mit diesen Schwierigkeiten auseinander. Eine Lösung des Problems muss sich mit einer Vielzahl von Fragen befassen.
Hat das höchste Gut, nach dem wir alle streben, eine Einheit, oder ist es einfach eine Sammlung von Grundgütern? Was ist eine lässliche Sünde? Welche folgenschwere Entscheidung muss ein Kind bei seiner ersten moralischen Handlung treffen? Auf welche Weise führen Leidenschaft, ein gewohnheitsmäßig böser Wille und Unwissenheit dazu, dass der Mensch sündigt? Was ist die erste Ursache des moralischen Übels? Hat der Mensch einen freien Willen, um sich zu bestimmten Handlungen zu entschließen? Die Erörterung dieser Themen konzentriert sich auf das Zusammenspiel von Vernunft, Wille und Gefühlen und untersucht die innere Funktionsweise unserer moralischen Überlegungen. Letztlich zeigt das Buch, wie das Versagen, in unseren Überlegungen das Gleichgewicht zu wahren, unsere Treue zum einzig wahren Gut untergräbt.