Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche historische und theologische Analyse der katholischen Lehre zur Todesstrafe, wobei sowohl traditionelle Ansichten als auch zeitgenössische Interpretationen unter die Lupe genommen werden. Während einige Leser die Wissenschaftlichkeit des Buches zu schätzen wissen, sind andere der Meinung, dass die Schlussfolgerungen des Autors keine solide Argumentation enthalten und von tieferen theologischen Einsichten abgekoppelt sind.
Vorteile:Das Buch bietet umfangreiche historische und theologische Erkenntnisse und zeichnet die Entwicklung der katholischen Lehre zur Todesstrafe effektiv nach. Es ist gut recherchiert und enthält eine sorgfältige Untersuchung der biblischen und kirchlichen Quellen, die die Kontinuität der päpstlichen Lehren hervorheben. Viele Leser loben die Durchdachtheit und die Beherrschung des relevanten Materials durch den Autor.
Nachteile:Kritiker bemängeln, dass die Schlussfolgerungen des Autors nicht stichhaltig sind und die historischen katholischen Perspektiven vernachlässigen, wodurch Schlüsselfiguren wie Aquin möglicherweise falsch dargestellt werden. Einige sind der Meinung, dass die moralisierende Haltung des Autors komplexe theologische Debatten zu sehr vereinfacht und dass die Berufung auf USCCB-Erklärungen der wissenschaftlichen Strenge abträglich ist. Das Buch lässt die Leser möglicherweise an der wahren Natur der Diskussionen über die Todesstrafe zweifeln.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Capital Punishment and Roman Catholic Moral Tradition, Second Edition
Warum ist die katholische Kirche gegen die Todesstrafe? Diese zweite Auflage von Bruggers klassischem Werk Die Todesstrafe und die römisch-katholische Moraltradition zeichnet den lehrmäßigen Weg nach, den die Kirche im Laufe der Jahrhunderte bis zu ihrer heutigen Position als weltweit größte und freimütigste Gegnerin der Todesstrafe gegangen ist. Das Pontifikat von Johannes Paul II.
markierte einen Wendepunkt im katholischen Denken. Der Papst lehrte, dass die Todesstrafe nur als eine Form der Selbstverteidigung gerechtfertigt ist und bewertet werden kann. Aber was bedeutet das? Welche Auswirkungen hat dies auf das traditionelle, auf Vergeltung basierende Modell der Kirche für tödliche Strafen? Wie lässt es sich mit der historischen Lehre der Kirche vereinbaren? Brugger argumentiert, dass die Auswirkungen dieser historischen Wende noch nicht vollständig verstanden worden sind.
In seinem neuen Vorwort untersucht Brugger den Beitrag des engsten Mitarbeiters des großen polnischen Papstes und Nachfolgers auf dem Stuhl Petri, Papst Benedikt XVI, zum katholischen Denken über die Todesstrafe. Er argumentiert, dass Papst Benedikt den lehrmäßigen Status quo der Lehre seines Vorgängers über die Todesstrafe als Selbstverteidigung beibehalten hat, wobei eine gewisse Zurückhaltung zu erkennen ist, wenn es darum geht, die Aufmerksamkeit auf nicht-traditionelle Implikationen dieser Lehre zu lenken.