
The Turner Letters: Letters from Home: From Milton Ernest, Bedfordshire to St Andrews, New Brunswick, 1830-1845
Die Turner-Briefe umfassen die Jahre 1830-45 und geben ein lebendiges Bild vom Leben in einem ländlichen Dorf in Zeiten des Umbruchs.
Die Turner-Briefe haben ihren Ursprung in Milton Ernest in Bedfordshire. Sie reisten nach St. Andrews in New Brunswick, Kanada, zu Thomas Turner, dem Bruder von John, dem Hauptautor. Sie überlebten die Reise per Segelboot und später per Dampfschiff. In den 1980er Jahren kehrten sie nach England zurück und wurden vom Bedfordshire Record Office erworben, so dass sie heute nur wenige Kilometer von ihrem Entstehungsort entfernt aufbewahrt werden.
Die Turner-Briefe umfassen die Jahre 1830-45 und vermitteln ein lebendiges Bild des Lebens in einem ländlichen Dorf in Zeiten des Umbruchs. Der Hauptautor der Briefe, John Turner, war ein methodistischer Bäcker, dessen Vater einen Bauernhof betrieb. Johns Religion und sein Hass auf die Kirche von England prägen sein Schreiben.
John Turners scharfe Einsichten decken eine Reihe der wichtigsten Themen der Zeit ab, wie das Reformgesetz, das neue Armenrecht und die Unruhen auf dem Lande, aber auch lokale Themen wie die Einrichtung von Zwingern für Fuchsjagden im Dorf. Besonders wertvoll ist seine Beschreibung der Dorfbewohner im Jahr 1834, die sie zum Leben erweckt und ein echtes Gefühl dafür vermittelt, wie das Leben in Milton Ernest tatsächlich war.
Johns Bruder Thomas war Kaufmann in einem kleinen kanadischen Hafen nahe der Grenze zu den Vereinigten Staaten. Ein Teil der Korrespondenz bezieht sich auf Thomas' Lieferanten und vermittelt einen Eindruck von der Unsicherheit und den Gefahren der Überfahrt von England nach Kanada und den Schwierigkeiten beim Aufbau eines neuen Unternehmens in Übersee.
Vor allem aber erzählen die Turner-Briefe menschliche Geschichten. Die Tragödie des Ertrinkens von Susannah, Thomas' Frau, im Jahr 1834 wird in anschaulichen Zeitungsberichten beschrieben. Die Schwester von John und Thomas Turner wurde von ihrem alkoholkranken Ehemann missbraucht. Johns eigenes Leben war frustrierend: Zunächst musste er mit seinen Haushälterinnen zurechtkommen, und später, als er seine Bäckerei aufgab und auf den Hof seines Vaters zurückkehrte, musste er mit einem alten und starrköpfigen Mann zurechtkommen, der ihn nicht zu schätzen wusste.