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Ukraine: Contested Nationhood in a European Context
Ukraine: Contested Nationhood in a European Context (Ukraine: Umstrittene Nationalität im europäischen Kontext) stellt die gängige Ansicht in Frage, die Ukraine sei ein Land, das zwischen einem pro-europäischen Westen und einem pro-russischen Osten gespalten ist. Der Band navigiert durch die komplizierte Kulturgeschichte der Ukraine und hebt die Bedeutung regionaler Traditionen für das Verständnis der aktuellen politischen Situation hervor. Ein wesentliches Merkmal ist die unterschiedliche Erinnerungspolitik, die in jeder Region vorherrscht, z. B. wird die sowjetische Vergangenheit entweder als ausländische Besatzung oder als gutartiges sozialistisches Projekt dargestellt.
Die pluralistische Kultur der Ukraine (in Bezug auf Sprachen, nationales Erbe und Religionen) bildet eine Nation, die sich sowohl internen als auch externen Herausforderungen stellen muss. Um dies umfassend zu berücksichtigen, folgt dieses Buch nicht nur einer chronologischen Reihenfolge, sondern untersucht verschiedene Interpretationen der ukrainischen Nationalität, die besonders einflussreich waren, wie die russische Tradition, die habsburgische Vergangenheit und die polnischen Verbindungen.
Schließlich analysiert das Buch die politischen und wirtschaftlichen Optionen der Ukraine für die Zukunft. Kann die angestrebte Integration in die EU-Strukturen die Machtkonzentration in den Händen einiger weniger Oligarchen und eine weiterhin weit verbreitete Korruptionskultur überwinden? Werden die Vorschläge für einen NATO-Beitritt, die nach der russischen Aggression auf große Zustimmung in der Bevölkerung stießen, unter den gegenwärtigen Umständen verwirklicht werden können? Ist die politische Kultur in der Ukraine funktionsfähig genug, um demokratische Verfahren und Rechtsstaatlichkeit zu gewährleisten?