Bewertung:

Das Buch ist eine fesselnde Erkundung der Menschenrechtsarbeit und zeigt sowohl die Herausforderungen als auch die Hoffnung, die durch beharrliche Bemühungen entstehen. William Schulz gibt persönliche Erfahrungen und Einblicke in die Arbeitsweise humanitärer Organisationen weiter und verbindet dabei kritische Analyse mit fesselnder Erzählung.
Vorteile:Der Autor ist ein geschickter Geschichtenerzähler, der seine Erlebnisse fesselnd schildert. Das Buch macht die Herausforderungen der Menschenrechtsarbeit transparent und zeigt gleichzeitig inspirierende Geschichten und praktische Lektionen auf. Es enthält eine Mischung aus Humor und ergreifenden Momenten, wodurch es zum Nachdenken anregt. Die Kritik und das Lob für Menschenrechtsorganisationen sind gut abgerundet und aufschlussreich.
Nachteile:Einige könnten das Thema aufgrund der beschriebenen Schrecken als beunruhigend empfinden, und das Buch geht vielleicht nicht tief in die theoretischen Grundlagen ein, sondern konzentriert sich mehr auf persönliche Erzählungen und Analysen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Reversing the Rivers: A Memoir of History, Hope, and Human Rights
Von 1994 bis 2006 leitete William F. Schulz Amnesty International USA.
In dieser Zeit sahen er und die Organisation sich mit einigen der größten Herausforderungen für die Menschenrechte konfrontiert, darunter Völkermorde in Ruanda, Bosnien und im Sudan, Kontroversen über das Gefangenenlager in Guantanamo Bay auf Kuba und die Anwendung von Folter durch die USA nach dem 11. September 2001 sowie die wachsende Besorgnis über Ungerechtigkeiten im amerikanischen Justizsystem, von polizeilichem Fehlverhalten bis hin zur Todesstrafe. Ausgehend von seinen Begegnungen mit Tyrannen, der Inspiration mutiger Menschenrechtshelden und der Zusammenarbeit mit prominenten Persönlichkeiten von Patrick Stewart bis Salma Hayek erörtert Schulz in ergreifenden Erzählungen und amüsanten Anekdoten die alltägliche Realität des Kampfes gegen Menschenrechtskrisen auf Leben und Tod.
Dabei wehrt er eine Morddrohung in Liberia ab, treibt dem nordirischen Premierminister die Tränen in die Augen und schlägt Amerikas selbsternannten "härtesten Sheriff" in Bill Mahers Politically Incorrect. In "Reversing the Rivers", das sowohl zum Nachdenken als auch zum Handeln anregt, hat Schulz die Möglichkeit, sich mit tiefgreifenden philosophischen Fragen auseinanderzusetzen, wie etwa "Was ist die Natur des Bösen? "Wie können wir die 'besseren Engel unserer Natur' fördern? "Wann dürfen wir Gewalt anwenden, um Menschen davon abzuhalten, Gewalt anzuwenden? "Ist das Verbot der Folter so einfach, wie es scheint? " und "Was ist falsch an 'Auge um Auge'? "Vor allem aber beantwortet er in einem wortgewaltigen Schlusskapitel die Frage, die ihm während seiner Zeit bei Amnesty am häufigsten gestellt wurde: "Wie kann man angesichts all der Schrecken, die man Tag für Tag in der Welt sieht, überhaupt noch Hoffnung in die Menschheit setzen? ".