Bewertung:

Das Buch ist ein fesselnder historischer Bericht über die brasilianischen Slums und das Leben von Carolina Maria de Jesus, mit einer Mischung aus übersetzten Texten und bisher unveröffentlichten Schriften. Es ist zwar eine wertvolle Quelle für das Verständnis ihres Lebens und ihrer sozialen Probleme, wird aber von manchen als repetitiv empfunden.
Vorteile:⬤ Interessante historische Einblicke in die brasilianischen Slums
⬤ fesselnde Geschichte von Carolina Maria de Jesus
⬤ enthält bisher unveröffentlichte Schriften
⬤ wertvoll für Pädagogen und Forscher.
Sich wiederholende Inhalte; möglicherweise nicht für alle Leser ansprechend.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Unedited Diaries of Carolina Maria De Jesus
Das Buch von Carolina Maria de Jesus, Quarto de Despejo (Müllraum), schildert das harte Leben in den Elendsvierteln, erzählt aber auch vom Stolz der Autorin auf ihr Schwarzsein, von ihren hohen moralischen Ansprüchen und ihrem Patriotismus. Es wird angenommen, dass weltweit mehr als eine Million Exemplare ihres Tagebuchs verkauft wurden.
Dennoch weigerten sich viele Brasilianer zu glauben, dass jemand wie de Jesus ein solches Tagebuch geschrieben haben könnte, mit seinen komplizierten Wörtern (von denen einige missbräuchlich verwendet wurden) und oft lyrischen Formulierungen, wenn sie das Weltgeschehen erörterte. Zweifler ziehen es vor zu glauben, dass das Buch entweder von Aud ulio Dantas, dem unternehmungslustigen Zeitungsreporter, der sie entdeckte, geschrieben wurde, oder dass Dantas es so stark umgeschrieben hat, dass ihr Buch ein Betrug ist. Jüngste Untersuchungen in Zusammenarbeit mit der Tochter von de Jesus zeigen, dass Dantas zwar erhebliche Teile des Tagebuchs (sowie ein zweites) gelöscht hat, aber jedes Wort von de Jesus stammt.
Aber Dantas hat eine andere Carolina "erschaffen" als die Frau, die ihr hartes Leben meisterte, indem sie Dinge zu Papier brachte. Dieses Buch stellt die Fakten richtig, indem es detaillierte Übersetzungen der unbearbeiteten Tagebücher von de Jesus liefert und erklärt, warum die brasilianischen Eliten motiviert waren, ihre wahre Persönlichkeit zu verschleiern und sie als etwas darzustellen, was sie nicht war.
Es geht nicht nur um die Schriftstellerin, sondern um Brasilien, wie es von ihrer sarkastischen Feder aufgezeichnet wurde. Die Tagebucheinträge in diesem Buch reichen von 1958 bis 1966, fünf Jahre über die bisher bekannten Texte hinaus.
Sie zeigen de Jesus so, wie sie war, und bewahren ihre fröhliche, bewusstseinsverändernde Sprache und ihre prägnanten Charakterisierungen.