Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgreifende Untersuchung der Religionsfreiheit in den USA und stellt gängige Annahmen über deren rechtlichen Schutz in Frage. Es befasst sich mit den komplexen Fragen der Definition von Religion, der Rolle des Staates in religiösen Angelegenheiten und der Notwendigkeit echter Gleichheit bei der Religionsfreiheit. Der Autor, Dr. Sullivan, greift zur Veranschaulichung dieser Themen auf reale Fallbeispiele zurück, was den Inhalt sowohl ansprechend als auch lehrreich macht.
Vorteile:Das Buch ist aufschlussreich und unterhaltsam; es wirft wichtige praktische Fragen zur Religionsfreiheit auf und bietet einzigartige Einblicke in die Feinheiten der Establishment und Free Exercise Clauses. Es gilt als unverzichtbar für Studenten der Rechts- und Religionswissenschaften und bietet eine starke Kritik an Vorurteilen in Gerichtsverfahren in Bezug auf Religion.
Nachteile:Einige Leser könnten die komplexen Argumente des Buches als schwierig empfinden. Außerdem wird der Widerstand bestimmter Gruppen erwähnt, was auf eine umstrittene Rezeption in manchen Kreisen schließen lässt. Die kritische Perspektive auf katholische Reaktionäre und Rechtstheorien könnte ebenfalls polarisierend wirken.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Impossibility of Religious Freedom: New Edition
Die Verfassung mag sie garantieren. Aber die Religionsfreiheit in Amerika ist eigentlich unmöglich. So lautet die These dieses aktuellen und bilderstürmerischen Werks der Rechts- und Religionswissenschaftlerin Winnifred Sullivan. Sullivan verwendet als Hintergrund für ihr Buch den Prozess Warner gegen Boca Raton, einen aktuellen Fall, der die Gesetze zum Schutz der freien Religionsausübung in Amerika betrifft. In dem Prozess, bei dem die Autorin als Sachverständige auftrat, ging es um Vorschriften zum Verbot bestimmter Grabmäler auf einem multikonfessionellen, nicht konfessionellen Friedhof in Boca Raton, Florida. Das Buch schildert den erfolglosen Kampf katholischer, protestantischer und jüdischer Familien in Boca Raton um die Beibehaltung der Praxis, religiöse Artefakte wie Kreuze und Davidsterne auf den Gräbern des stadteigenen Friedhofs anzubringen.
Sullivan zeigt auf, wie im Laufe des Verfahrens Bürger aus allen Gesellschaftsschichten und mit unterschiedlichem religiösen Hintergrund dazu gedrängt wurden, zu definieren, was ihre Religion ist. Sie argumentiert, dass deren Notlage auf eine schockierende Wahrheit hinweist: Religion kann für die Zwecke des amerikanischen Rechts nicht kohärent definiert werden, weil jeder eine andere Definition davon hat, was Religion ist. Während die Religionsfreiheit als politische Idee wohl einmal eine Kraft der Toleranz war, ist sie nun zu einer Kraft der Intoleranz geworden, behauptet sie.
Dieses Buch wirft einen klaren Blick auf die Gesetze, die zum Schutz der Religionsfreiheit geschaffen wurden, und bietet eine neue Sichtweise auf ein Recht, das von vielen als notwendig für eine freie demokratische Gesellschaft angesehen wird. Es ist nicht nur für Religionswissenschaftler interessant, sondern auch für alle, die sich für Recht und Verfassung interessieren.
Mit einem neuen Vorwort des Autors bietet Die Unmöglichkeit der Religionsfreiheit eine neue Sichtweise auf ein Recht, das von vielen als notwendig für eine freie demokratische Gesellschaft angesehen wird.