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The Origins of Greek Thought
Jean-Pierre Vernants prägnanter, brillanter Essay über die Ursprünge des griechischen Denkens setzt die kulturellen Errungenschaften der alten Griechen in Beziehung zu ihrer physischen und sozialen Umwelt und zeigt, dass ihr Glaube untrennbar mit ihrer Lebensweise verbunden war. Die Entstehung des rationalen Denkens, so Vernant, ist eng mit dem Aufkommen der Politik unter freiem Himmel verbunden, die das Leben in der griechischen Polis prägte.
Vernant weist darauf hin, dass die Verlagerung des Mittelpunkts der mykenischen Gesellschaft auf die Agora tiefgreifende soziale und kulturelle Auswirkungen hatte. Die soziale Erfahrung konnte für die Griechen zum Gegenstand pragmatischen Denkens werden, weil sie sich im Stadtstaat für die öffentliche Debatte eignete, schreibt er.
Der Niedergang des Mythos geht auf den Tag zurück, an dem die ersten Weisen die menschliche Ordnung zur Diskussion stellten und versuchten, sie zu definieren.... So entwickelte sich ein streng politisches, von der Religion getrenntes Denken mit eigenem Vokabular, eigenen Begriffen, Prinzipien und theoretischen Zielen.