Bewertung:

Das Buch bietet eine neue Perspektive auf das Lukasevangelium durch fundierte Theologie und gründliche Analyse, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der Frauen und ihren Beitrag zur Nachfolge, wie sie im Lukasevangelium dargestellt wird. Es unterstreicht die Bedeutung verschiedener Lesarten der biblischen Tradition.
Vorteile:Ausgezeichnete theologische Einsichten, neue Perspektive auf das Lukasevangelium, klare Erklärungen der zeitgenössischen Bibelkritik, gründliche Analyse der Beteiligung von Frauen an der Nachfolge, wertvoller Kommentar zu Frauen im Lukasevangelium.
Nachteile:Keine explizite Erwähnung in den Rezensionen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Choosing the Better Part?: Women in the Gospel of Luke
Da das Lukasevangelium mehr Geschichten über Frauen enthält als jedes andere Evangelium, halten viele es für das hilfreichste bei der Suche nach Gleichberechtigung für Frauen in der heutigen Kirche. Feministische Auslegerinnen haben jedoch festgestellt, dass das Frauenbild des Lukas bestenfalls zweideutig und schlimmstenfalls gefährlich ist. Choosing the Better Part? konzentriert sich auf die Aussprüche Jesu und auf die Passagen im Lukasevangelium, in denen Frauen als Figuren auftreten. Er schlägt vor, diese Geschichten aus einer feministischen Perspektive neu zu interpretieren und zu überdenken, damit die Leserinnen und Leser wissen, wie sie den besseren Teil" in Richtung Gleichberechtigung und Inklusion wählen können.
Zwar gibt es bei Lukas und in der Apostelgeschichte durchaus auch weibliche Jünger, aber ihre Rolle wird vom dritten Evangelisten als deutlich anders als die der Männer dargestellt. Sie werden in erster Linie als still und passiv dargestellt. Ihr Dienst findet hinter den Kulissen statt und unterstützt die sichtbareren, öffentlichen Dienste der männlichen Jünger. Dieser Kommentar zeigt, dass es mehr als einen Weg gibt, die biblische Tradition zu lesen, und dass es von entscheidender Bedeutung ist, wie man sie liest. Choosing the Better Part? untersucht eine Reihe möglicher Herangehensweisen an die Texte (kritisch, literarisch und erzählerisch) und deckt deren Voraussetzungen und Konsequenzen auf, um sowohl Frauen als auch Männern, insbesondere jenen, die die Heilige Schrift predigen und lehren, dabei zu helfen, dies in einer Weise zu tun, die eine Kirche gleichberechtigter Jüngerinnen und Jünger fördert, in der Geschlechterunterschiede nicht länger die Ämterrollen bestimmen.
Reid hat dieses Werk nicht als endgültige Interpretation der lukanischen Frauengeschichten verfasst, sondern als Hilfsmittel für ein kritisches Bibelstudium, verbunden mit der Reflexion über die Erfahrungen der globalen Gemeinschaft und dem Vertrauen auf den Geist, der "den besseren Teil wählt", um allen ein Leben in Fülle zu bringen. Barbara E. Reid, OP, hat an der Katholischen Universität von Amerika in Washington, D. C., in Bibelwissenschaften promoviert und ist Assistenzprofessorin für Neues Testament an der Catholic Theological Union in Chicago. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt der Apostelgeschichte nach Lukas, Paulus und der feministischen Auslegung der Heiligen Schrift. Ihre jüngsten Artikel erschienen in Biblical Research, The Bible Today und New Theology Review.
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