Bewertung:

Das Buch bietet eine informative Untersuchung von Verweigerungsverhalten und kognitiven Verzerrungen, insbesondere im Kontext von Wissenschaft, Wirtschaft und Religion. Während es für seine gute Lesbarkeit und gründliche Recherche gelobt wird, vermissten einige Rezensenten Tiefe und philosophisches Engagement, insbesondere in Bezug auf die Natur der Vernunft und den Selbstbetrug. Die vermeintliche politische Voreingenommenheit des Autors und sein argumentativer Stil wurden von einigen Lesern kritisiert.
Vorteile:Informativ und gut recherchiert, gut lesbar, bietet es Einblicke in kognitive Verzerrungen und Selbsttäuschung in verschiedenen Kontexten, insbesondere die sozialpsychologischen Aspekte. Es ist sehr empfehlenswert, um zeitgenössische polarisierende Überzeugungen zu verstehen.
Nachteile:Es fehlt an Tiefe in den philosophischen Diskussionen, insbesondere in Bezug auf die Natur der Vernunft und der Leugnung. Einige Leser kritisieren die mögliche politische Voreingenommenheit des Autors, die oberflächliche Behandlung der Religion und die gelegentlich unkritische Argumentation, die seine Argumente entkräftet. Insgesamt empfanden einige das Buch als frustrierend und wenig erhellend.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The Truth about Denial: Bias and Self-Deception in Science, Politics, and Religion
Menschen glauben, was sie glauben wollen. Es ist eine auffallende - und doch nur allzu bekannte - Tatsache über den Menschen, dass unsere Glaubensbildungsprozesse durch Ängste, Wünsche und Vorurteile so verzerrt sein können, dass eine ansonsten vernünftige Person trotz überwältigender Beweise für das Gegenteil aufrichtig eine falsche Behauptung über die Welt aufrechterhalten kann. Wenn wir jemanden als Verweigerer bezeichnen, meinen wir damit, dass er oder sie sich durch eine Reihe von Tatsachen persönlich bedroht fühlt und folglich die Situation nicht richtig anhand der Beweise bewertet, sondern die Beweise im Lichte einer bereits feststehenden Schlussfolgerung argumentiert und interpretiert.
In einer Welt, die in Bezug auf Politik, Kultur, Rasse und Religion polarisiert ist, liegt es auf der Hand, dass ideologische Verpflichtungen die Wahrnehmung der Realität auf sozial destruktive Weise beeinflussen können, insbesondere dann, wenn man eine Bedrohung für diese Verpflichtungen wahrnimmt. Wenn Gruppeninteressen, Glaubensbekenntnisse oder Dogmen durch unerwünschte Sachinformationen bedroht sind, kann ein voreingenommenes Denken zu ideologischem Leugnen werden. Dies ist ein Problem, das jeden betrifft: Während die Verleugnung das individuelle Wohlbefinden beeinträchtigen kann, kann die ideologische Verleugnung dringenden Fortschritten in der öffentlichen Politik im Wege stehen.
Dieses Buch bietet einen leicht zugänglichen, historisch und wissenschaftlich fundierten Überblick über unser Verständnis von Leugnung und Leugnungspolitik. Adrian Bardon führt den Leser in die neuesten Entwicklungen in der interdisziplinären Erforschung der Leugnung ein und untersucht dann die Rolle der menschlichen Psychologie und Ideologie bei der Wissenschaftsleugnung, der Wirtschaftspolitik und dem religiösen Glauben.