Bewertung:

In den Rezensionen wird hervorgehoben, dass Whiteheads Buch sich mit der Entwicklung und Bedeutung der Wissenschaft auseinandersetzt und komplexe philosophische Ideen präsentiert, die eine sorgfältige Betrachtung erfordern. Während einige Rezensenten die Tiefe und den Einblick loben, kritisieren andere die dichte Sprache und die abstrakten Konzepte, die es für ein allgemeines Publikum schwer verständlich machen können.
Vorteile:Das Buch wird für seine tiefgreifenden Einblicke in die Auswirkungen der Wissenschaft auf Religion, Literatur und Gesellschaft gelobt und gilt als unverzichtbar für alle, die sich für Philosophie und Wissenschaft interessieren. Viele halten es im Vergleich zu Whiteheads anderen Werken für sehr gut lesbar, und einige halten es sogar für eines der wichtigsten Bücher seit Platon. Es verknüpft auf effektive Weise die Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens über mehrere Jahrhunderte hinweg und bietet eine einzigartige Perspektive auf das Zusammenspiel von Wissenschaft und Kultur.
Nachteile:Kritiker weisen auf den abstrakten Charakter des Buches hin, der aufgrund seiner dichten Prosa Teile fast unlesbar machen kann. Einige Rezensenten äußern ihre Frustration über die unübliche Seitennummerierung und die schlechte Formatierung in bestimmten Ausgaben, die zu einem schwierigen Leseerlebnis beitragen. Es besteht ein allgemeiner Konsens darüber, dass die Komplexität des Buches zwar aufschlussreich ist, aber Leser ohne ein fundiertes Hintergrundwissen über wissenschaftliche oder philosophische Konzepte abschrecken könnte.
(basierend auf 30 Leserbewertungen)
Science and the Modern World
Alfred North Whiteheads Science and the Modern World wurde 1925 veröffentlicht und war ein bahnbrechendes Werk, das das Konzept der modernen Wissenschaft neu definierte. Es ist nicht nur ein Werk von größter Bedeutung, sondern auch von großer Schönheit, in dem der Autor auf dramatische Weise beschreibt, was ihn schon lange beschäftigt hatte, nämlich den Aufstieg, den Triumph und die Auswirkungen des "wissenschaftlichen Materialismus", demzufolge die Natur aus nichts anderem besteht als aus einem Strom rein physikalischer Energie, während er gleichzeitig diesen Materialismus kritisiert, weil er ein abstraktes System der mathematischen Physik mit der konkreten Realität der Natur verwechselt.
Whitehead war in solchen Abstraktionen zu Hause (in der Tat war er zusammen mit Bertrand Russell Autor der epochalen Principia Mathematica), und er betrachtete sie als echte Entdeckungen, nicht als intellektuelle Erfindungen; aber sein Gespür für die Fülle des Daseins veranlasste ihn, die Philosophie aufzufordern, ihre Versäumnisse nachzuholen, indem sie zunächst auf die Vielfalt der konkreten Erfahrung zurückgreift und dann umfassendere Ideen formuliert. Damit nahm Whitehead Einsichten vorweg, die die Wissenschaftsphilosophie in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts prägen sollten.
In einem meisterhaften Streifzug durch die Geschichte der modernen Wissenschaft zeigt er, wie die Kulturgeschichte die Wissenschaft im Laufe der Jahrhunderte in Bezug auf so wichtige intellektuelle Themen wie Romantik, Relativitätstheorie, Quantentheorie, Religion und Bewegungen für sozialen Fortschritt beeinflusst hat. In dieser Erzählung wird die Philosophie als das grundlegende intellektuelle Streben der Menschheit dargestellt, als ein Medium des Wandels und der Neugestaltung, aus dem alles Denken, auch das wissenschaftliche, seine Kraft bezieht. Ein faszinierender Band, der für jeden, der sich für Philosophie oder Wissenschaftsgeschichte interessiert, von großem Wert sein wird.