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Miracles of the Blessed Virgin Mary: An English Translation
Das um 1135 von dem Benediktinermönch, Historiker und Gelehrten William von Malmesbury (gest. 1143) verfasste Werk The Miracles of the Blessed Virgin Mary ist in mehrfacher Hinsicht von Interesse.
Es gehört zur ersten Welle von gesammelten Marienwundern, die von englischen Benediktinermönchen in den 1120er und 30er Jahren erstellt wurden. Diese Sammlungen sollten in ganz Europa und für den Rest des Mittelalters einflussreich sein. Nur zwei Exemplare von Wilhelms Werk haben in annähernd vollständiger Form überlebt, und nur eines davon stellt das fertige Produkt dar.
Viele der Geschichten wurden aber auch separat, in Gruppen oder einzeln weitergegeben; die systematische Nutzung dieser Belege ist ein Merkmal dieses neuen Textes. Das Werk ist in elegantem Latein verfasst und mit Williams gewohnter Gelehrsamkeit ausgestattet, die häufige Zitate und Anklänge an (manchmal ungewöhnliche) antike Autoren einschließt.
Sein Gespür als Historiker steht im Vordergrund, wenn er versucht, den historischen Kontext und die Glaubwürdigkeit seiner Geschichten herzustellen. Vor allem aber ist der Umfang der Sammlung erstaunlich international, denn sie enthält Geschichten aus dem gesamten Mittelmeerraum.
Dies ist ein wichtiges Dokument für die Geschichte der Marienverehrung im mittelalterlichen Europa. In seinem langen Prolog (der sich einer gewissen unabhängigen Verbreitung erfreute) argumentiert William nachdrücklich für die Unbefleckte Empfängnis und die leibliche Aufnahme der Jungfrau, Lehren, die zu jener Zeit in Westeuropa noch nicht allgemein anerkannt waren.