Bewertung:

Das Buch bietet eine historische Analyse der Kriminalität in Amerika und vertritt die These, dass kulturelle Faktoren und nicht Armut oder Diskriminierung die Hauptursachen für Kriminalität sind. Es untersucht verschiedene Regionen, insbesondere den Süden und Westen, und erörtert die Auswirkungen der Einwanderung und der sozialen Strukturen auf die Kriminalitätsrate von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg.
Vorteile:Der Autor präsentiert eine überzeugende, durch historische Belege untermauerte Argumentation, stellt eine effektive Verbindung zwischen kulturellem Erbe und Verbrechensmustern her und stellt allgemein verbreitete Ansichten über die Beziehung zwischen Armut und Verbrechen in Frage. Die Untersuchung spezifischer Regionen und demografischer Auswirkungen verleiht der Analyse zusätzliche Tiefe.
Nachteile:Einige Leser könnten die These kontrovers finden oder nicht damit einverstanden sein, dass die Rolle der Armut bei der Entstehung von Kriminalität heruntergespielt wird. Die Fokussierung auf kulturelle Faktoren könnte das komplexe Zusammenspiel verschiedener sozialer Aspekte zu sehr vereinfachen, und der detaillierte historische Ansatz des Buches könnte für manche Leser zu dicht sein.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Roots of Violent Crime in America: From the Gilded Age through the Great Depression
The Roots of Violent Crime in America (Die Wurzeln der Gewaltkriminalität in Amerika) ist die umfassende Analyse des Kriminologen Barry Latzer zu Gewaltverbrechen - einschließlich Mord, Körperverletzung und Vergewaltigung - in den Vereinigten Staaten von den 1880er bis zu den 1930er Jahren. Indem er die theoretischen Perspektiven und die methodische Strenge der Kriminologie mit einer Synthese aus historischer Wissenschaft sowie origineller Forschung und Analyse kombiniert, stellt Latzer das konventionelle Denken über Gewaltverbrechen dieser Zeit in Frage.
Während Wissenschaftler die amerikanischen Städte im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert traditionell als schreckliche Orte dargestellt haben, weist Latzer darauf hin, dass trotz Überbelegung und Armut die Gewaltverbrechen in den amerikanischen Städten gering waren, insbesondere im Vergleich zu ländlichen Gebieten. Der ländliche Süden und der dünn besiedelte Westen litten beide unter einem viel höheren Maß an brutaler Kriminalität als die Metropolen des Ostens und des Mittleren Westens. Latzer hebt Rassismus und Bigotterie als Ursachen für Gewalt in dieser Zeit hervor und stellt fest, dass zwar viele soziale Gruppen mit einem hohen Maß an Diskriminierung und Missbrauch konfrontiert waren, aber nur einige von ihnen ein hohes Maß an Gewaltverbrechen verübten. Kulturelle Veranlagungen und Subkulturen der Gewalt, so seine These, führten dazu, dass einige Gruppen häufiger an Gewalttaten beteiligt waren als andere. Er argumentiert auch, dass das Alkoholverbot in den 1920er Jahren die Gewaltverbrechensrate nicht in die Höhe trieb. Zwar trugen die Alkoholschmuggelkriege erheblich zur Mordrate in einigen der größten Städte Amerikas bei, doch wurden durch die Prohibition auch die Saloons abgeschafft, die als Zentren des Lasters, der Korruption und der Gesetzlosigkeit dienten.
The Roots of Violent Crime in America (Die Wurzeln der Gewaltkriminalität in Amerika) stellt eine umfassende Neubewertung der Ursachen von Gewaltverbrechen in den Vereinigten Staaten zwischen dem Gilded Age und dem Zweiten Weltkrieg dar und zwingt die Leser dazu, anhaltende Annahmen zu diesem umstrittenen Thema zu überdenken.