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The Future of the Holocaust
In The Future of the Holocaust setzt Berel Lang seine Untersuchung der kausalen Mechanismen der Entscheidungsfindung und des Verhaltens im nationalsozialistischen Deutschland sowie der Reaktionen von Individuen und Nationen auf den Völkermord fort - eine Untersuchung, die er in Act and Idea in the Nazi Genocide begonnen und in Heidegger's Silence fortgesetzt hat. Er wirft nun die Frage nach der Zukunft des Holocaust auf und befasst sich unter anderem mit der Frage, wie Geschichte und Erinnerung gemeinsam die Sicht auf den Holocaust prägen, wie das Konzept der Absicht - das bei den Ereignissen vor einem halben Jahrhundert eine entscheidende Rolle spielte - die Geschichte und die Erinnerung selbst prägt und wie künftige Sichtweisen auf diesen Völkermord die heutigen verändern könnten.
Darüber hinaus untersucht Lang die kulturellen Repräsentationen der Endlösung - von Denkmälern bis hin zu Lehrplänen in öffentlichen Schulen - innerhalb der jüdischen und deutschen Gemeinschaften. Er analysiert ethische Fragen in Bezug auf Konzepte wie Absicht, Verantwortung, Vergebung und Rache und stellt eine Theorie der Geschichte des Bösen auf, die den Holocaust sowohl historisch als auch moralisch in einen Kontext stellt.
Gegen die Behauptung, der nationalsozialistische Völkermord sei einzigartig gewesen, argumentiert Lang, dass der Holocaust sowohl eine tatsächliche Abfolge von Ereignissen als auch eine immer noch mögliche Zukunft darstellt. Wenn der Holocaust einmal stattgefunden hat, so argumentiert er, kann er zweimal stattfinden - und dieser Blick in die Zukunft bleibt eine unvermeidliche Prämisse für jeden, der heute über dieses Ereignis in der Vergangenheit schreibt oder nachdenkt.