Bewertung:

Das Buch untersucht die beunruhigende Entwicklung des Anwaltsberufs, insbesondere am Beispiel von Jones Day, und deckt auf, wie große Anwaltskanzleien in einem kapitalistischen Kontext agieren, in dem Profit oft Vorrang vor Ethik hat. Der Autor, David Enrich, präsentiert eine gut recherchierte Geschichte, die die Verflechtung von Big Law mit Politik und gesellschaftlichen Themen in den USA veranschaulicht.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, bietet eine ausführliche Berichterstattung und regt zum Nachdenken über die Rechtsbranche an. Es bietet Einblicke in die korrupten Praktiken der großen Anwaltskanzleien und ihren Einfluss auf politische Ergebnisse. Viele Leser schätzten die Erzählweise und fanden sie für das Verständnis der jüngsten politischen und sozialen Entwicklungen relevant.
Nachteile:Einige Leser waren der Meinung, das Buch sei unvollständig oder zu oberflächlich in seiner Kritik an Jones Day, es fehle an Tiefe und Nuancierung. Kritisiert wurde auch der nicht-juristische Hintergrund des Autors, der nach Ansicht einiger Leser die Genauigkeit seiner Darstellung von Rechtspraktiken und Anwälten beeinträchtigt. Einige fanden, dass sich die Erzählung zu sehr auf Tiraden gegen die Kanzlei konzentrierte, anstatt die komplexen Zusammenhänge ausgewogen zu beleuchten.
(basierend auf 31 Leserbewertungen)
Servants of the Damned - giant law firms and the corruption of justice
Ein längst überfälliges Exposé über die erstaunliche und doch schattenhafte Macht der größten Anwaltskanzleien der Welt. Obwohl der Name Jones Day nicht jedem ein Begriff ist, ist er in den Hallen der Macht wohlbekannt und dient als eindrucksvolles Beispiel für die Veränderungen, die den Anwaltsberuf in den letzten Jahrzehnten durchlaufen haben.
Das 1893 in den USA gegründete Unternehmen hat sich zu einer der größten Anwaltskanzleien der Welt entwickelt, zu einem globalen Moloch mit engen Verbindungen zu Unternehmensinteressen und konservativer Politik. Jones Day ist ein wichtiger Akteur in den juristischen Auseinandersetzungen um die Trump-Administration, hat aber auch jahrzehntelang Big Tobacco vertreten, Opioid-Hersteller verteidigt und unermüdlich daran gearbeitet, die Skandale um sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche zu verharmlosen.
Wie viele andere Anwaltskanzleien hat die Kanzlei immer wieder für diejenigen gekämpft, die nichts anderes wollen, als ohne Zwang und Kontrolle zu agieren - darunter auch die russischen Oligarchen, die versuchen, international zu expandieren. In diesem fesselnden und aufschlussreichen neuen Sachbuch erzählt David Enrich, Redakteur der New York Times Business Investigations und Bestsellerautor, endlich die Geschichte von „Big Law“ und dem nahezu unkontrollierten Einfluss, den diese Firmen ausüben, um die Reichen und Mächtigen zu schützen - und ihre Geheimnisse zu verbergen.