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Digital Methods
Ein Vorschlag zur Wiederverwendung web-nativer Techniken in der sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschung.
In Digital Methods schlägt Richard Rogers eine methodische Perspektive für die sozial- und kulturwissenschaftliche Forschung im Internet vor, die über das Studium der Online-Kultur hinausgehen soll. Es handelt sich dabei nicht um einen Werkzeugkasten für die Internetforschung oder eine Bedienungsanleitung für ein Softwarepaket, sondern um eine umfassendere Fragestellung. Wie können wir soziale Medien untersuchen, um etwas über die Gesellschaft und nicht über die Nutzung sozialer Medien zu lernen? Rogers schlägt vor, die Techniken des Internets für die Erforschung des kulturellen Wandels und der gesellschaftlichen Bedingungen zu nutzen. Wir können lernen, solche "Methoden des Mediums" wie Crawling und Crowd Sourcing, PageRank und ähnliche Algorithmen, Tag-Clouds und andere Visualisierungen neu anzuwenden; wir können lernen, wie sie mit Hits, Likes, Tags, Datumsstempeln und anderen webnativen Objekten umgehen. Indem wir mit den Geräten und den von ihnen verarbeiteten Objekten "mitdenken", können die digitalen Forschungsmethoden den sich entwickelnden Methoden des Mediums folgen.
Rogers nutzt diese neue methodische Perspektive, um Themen wie die Ergebnisse von Untersuchungen zu den Suchergebnissen des 11. Septembers, die Anerkennung von Klimawandelskeptikern durch klimawandelbezogene Websites und die Zensur des iranischen Webs zu untersuchen. Mit Digital Methods stellt Rogers eine neue Vision und Methode für die Internetforschung vor und wendet sie gleichzeitig auf die Untersuchungsobjekte des Webs an, von winzigen Partikeln (Hyperlinks) bis zu großen Massen (soziale Medien).