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Discours de la Methode/Discourse on the Method: A Bilingual Edition with an Interpretive Essay
Dialektik und Erzählung bei Thomas von Aquin untersucht die Absicht, die Methode und die strukturelle Einheit der Summa Contra Gentiles von Thomas von Aquin. In dieser innovativen Studie wendet sich Thomas S.
Hibbs gegen die meisten traditionellen Interpretationen des Werkes, die behaupten, es diene einem missionarischen oder apologetischen Zweck, und argumentiert, dass das beabsichtigte Publikum christlich und sein Thema die christliche Weisheit ist. Im Zuge seiner Argumentation zeigt Hibbs auch, dass die Summa Contra Gentiles der wichtigste Text von Aquin über das Verhältnis von Glaube und Vernunft, Theologie und Philosophie ist. Da der Prolog der Summa Contra Gentiles im Mittelpunkt fast aller Debatten über das Werk steht, beginnt Hibbs mit einer Untersuchung des Prologs und der Kontroversen, die er ausgelöst hat, und prüft verschiedene Interpretationen des Prologs im Licht des eigentlichen Textes.
Anschließend legt er dar, dass die Methode der Contra Gentiles dialektisch ist und dass ihr vereinheitlichendes Prinzip in der narrativen Struktur der Schrift zu finden ist. Die nächsten Kapitel sind den vier Portalen der Contra Gentiles gewidmet, und Hibbs argumentiert, dass jede Interpretation der ersten drei Bücher berücksichtigen muss, wie die Reihenfolge der Diskussion von Aquin durch eine Reihe von dialektischen Begegnungen mit überlieferten Meinungen, insbesondere denen von Aristoteles und seinen Kommentatoren, bestimmt wird.
Hibbs zeigt weiter auf, dass die Beachtung der dialektischen Methode des Werkes zwei Vorteile hat: Erstens ermöglicht sie dem Leser, Fehlinterpretationen von Aquins Positionen zu verschiedenen Themen zu vermeiden, und zweitens erlaubt sie ihm, etwas von Aquins ursprünglicher pädagogischer Absicht wiederzuerlangen. Dialektik und Erzählung bei Aquin zeigt auch, wie die dialektische Methode der Contra Gentiles für Aquins Projekt der Unterordnung der Philosophie unter die Theologie von entscheidender Bedeutung ist, und im abschließenden Kapitel geht Hibbs ausführlich auf die narrative Einheit der Contra Gentiles ein und bringt Themen von Aquin mit zeitgenössischen Arbeiten zur Gattungstheorie ins Gespräch.