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Dopesick: Dealers, Doctors, and the Drug Company That Addicted America
Die Journalistin Beth Macy verknüpft in ihrem umfassenden Bericht über Amerikas Opioid-Epidemie meisterhaft die Geschichten krisengeschüttelter Gemeinden mit der dunklen Geschichte von Unternehmensgier und behördlicher Gleichgültigkeit ("New York Times") - von der Vorstandsetage bis in den Gerichtssaal und in die Wohnzimmer der Amerikaner.
In diesem außergewöhnlichen Werk nimmt uns Beth Macy mit in das Epizentrum eines nationalen Dramas, das sich über zwei Jahrzehnte hinweg entfaltet hat. Von den Labors und Marketingabteilungen großer Pharmakonzerne bis hin zu lokalen Arztpraxen, von wohlhabenden Vorstädten bis hin zu notleidenden kleinen Gemeinden in den Zentral-Appalachen, von weit entfernten Städten bis hin zu einst idyllischen Bauerndörfern - die Ausbreitung der Opioidabhängigkeit folgt einem verschlungenen Pfad, der veranschaulicht, wie diese Krise so lange anhalten und sich so fest verankern konnte.
Macy beginnt mit einem einzelnen Dealer, der in einer Kleinstadt in Virginia landet und sich daran macht, Highschool-Football-Stars in Überdosis-Statistiken zu verwandeln, und macht sich auf den Weg, um die Frage einer trauernden Mutter zu beantworten - warum ihr einziger Sohn gestorben ist - und kommt mit einer packenden, unaufhaltsamen Geschichte über Gier und Not heraus. Seit der Einführung von OxyContin im Jahr 1996 untersucht Macy die mächtigen Kräfte, die Amerikas Ärzte und Patienten dazu brachten, eine medizinische Kultur anzunehmen, in der die Überbehandlung mit Schmerzmitteln zur Norm wurde. In einigen der Gemeinden, die sie in ihrem Bestseller "Factory Man" beschrieben hat, nehmen Arbeitslose Schmerzmittel, um den Schmerz der Arbeitslosigkeit zu betäuben und ihre Rechnungen zu bezahlen, während privilegierte Jugendliche in Sackgassen mit Pillen handeln und selbst Highschool-Talente der Prostitution, dem Gefängnis und dem Tod zum Opfer fallen.
Durch schonungslose, fesselnde und unvergesslich menschliche Porträts von Familien und Ersthelfern, die entschlossen sind, diese Epidemie zu lindern, wird jede Facette der Krise deutlich. In diesen politisch zersplitterten Zeiten zeigt Beth Macy, dass eine Sache, die die Amerikaner über geografische, parteipolitische und Klassengrenzen hinweg eint, der Opioid-Drogenmissbrauch ist. Doch selbst inmitten der doppelten Krise des Drogenmissbrauchs und des Gesundheitswesens findet Macy Grund zur Hoffnung und zahlreiche Anzeichen für den Geist und die Hartnäckigkeit, die den zahllosen Menschen, die von der Sucht betroffen sind, helfen, eine bessere Zukunft für sich selbst, ihre Familien und ihre Gemeinden aufzubauen.
Eine beeindruckende journalistische Leistung, monumental in ihrem Umfang und dringend in ihren Auswirkungen. -- Jennifer Latson, The Boston Globe.