Bewertung:

Edward St. Aubyns „Double Blind“ erhält gemischte Kritiken. Die Leser loben die anspruchsvollen Themen rund um Neurowissenschaft, Psychologie und Klimawandel, kritisieren aber die fehlende Handlung und den starken Rückgriff auf prätentiöse Dialoge. Während einige die reichhaltige Entwicklung der Charaktere und die intelligente Prosa schätzen, finden andere den Roman fade und unzusammenhängend.
Vorteile:Das Buch zeichnet sich durch gut gezeichnete Charaktere, hervorragende Prosa und die ehrgeizige Erforschung komplexer Themen wie Wissenschaft, Ökologie und die menschliche Existenz aus.
Nachteile:Viele Leser halten die Handlung für unzureichend und die Dialoge für prätentiös. Einige kritisieren die Charaktere als flach und das Buch als zu langatmig, so dass sie sich nicht angesprochen fühlen und mit dem Ende unzufrieden sind.
(basierend auf 35 Leserbewertungen)
Double Blind
Double Blind begleitet drei enge Freunde und ihren Freundeskreis durch ein Jahr der außergewöhnlichen Veränderung. Dieser spannende, ehrgeizige Roman spielt in London, Cap d'Antibes, Big Sur und einer wieder verwilderten Ecke von Sussex und handelt von der kopfüber betriebenen Suche nach Wissen - zum Vergnügen, zur Enthüllung, zum Geld, zur Vernunft oder zum Überleben - und von den Folgen der Flucht vor dem, was wir über andere und uns selbst wissen.
Als Olivia einen neuen Liebhaber kennenlernt, gerade als sie ihre beste Freundin Lucy aus New York zurückerwartet, gerät ihr engagiertes akademisches Leben aus den Fugen. Ihre Verbindung zu Francis, einem engagierten Naturforscher, der abseits des Rasters lebt, ist unmittelbar und verblüffend. Olivia möchte Lucy an ihrer Freude teilhaben lassen und stellt die beiden einander vor - doch Lucy hat selbst eine schockierende Nachricht erhalten, die das Trio ungewöhnlich eng zusammenschweißt. In den folgenden Monaten werden Lucys Chef Hunter, Olivias Psychoanalytiker-Eltern und ein junger Mann namens Sebastian in den Bannkreis der Freunde gezogen, und nicht einer von ihnen wird unverändert bleiben.
Edward St. Aubyns Double Blind ist ein weitläufiger, spielerischer und mitfühlender Roman, der sich mit Themen wie Vererbung, Determinismus, Freiheit, Bewusstsein und den Geschichten, die wir uns über uns selbst erzählen, auseinandersetzt. St. Aubyns großer neuer Roman ist ebenso fesselnd in Bezug auf Ökologie, Psychoanalyse, Genetik und Neurowissenschaften wie in Bezug auf Liebe, Angst und Mut. Vor allem aber ist er ein perfekter Ausdruck der Zusammenhänge, die er zu untersuchen versucht, und eine bewegende Beschwörung einer imaginären Welt, die zutiefst intelligent, oft zärtlich, neugierig und sehr lebendig ist.